fst_portoalegrePorto Alegre. - Der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) und seine Partner beteiligen sich ebenso wie das globalisierungs-kritische Netzwerk Attac auf dem thematischen Sozialforum in Brasilien an der zivilgesellschaftlichen Vorbereitung für die Rio+20 Konferenz. Das Sozialforum bringt vom 24. bis 29. Januar Aktivisten der Zivilgesellschaft aus aller Welt zusammen, um den Herausforderungen der Konferenz im Juni zu begegnen. Themen sind Green Economy, Verteilungsgerechtigkeit, nachhaltige Landwirtschaft und der erste Entwurf zur zukünftigen Rio-Deklaration.

"Dieses thematische Sozialforum ist ein zentraler Termin für uns und unsere Partner", erklärte Jürgen Reichel, EED-Referatsleiter und Mitglied im VENRO-Vorstand. "Es gibt der Zivilgesellschaft die Möglichkeit, den Herausforderungen der Rio+20-Konferenz im Juni zu begegnen und sich auf diese vorzubereiten."

Die internationale Zivilgesellschaft erwarte von der Staatengemeinschaft, dass sie endlich die zentralen Zukunftsfragen wie Gerechtigkeit, Überwindung von Armut, Ernährungssicherung und Klima in Angriff nehme. "Es geht nicht so weiter, wenn jedes Land darauf wartet, wann die anderen aus der Deckung gehen", sagte Reichel. Ein Treffen sei zudem dringend nötig, da der UN-Entwurf für die Rio+20 Erklärung eine herbe Enttäuschung sei.

"Nach der ersten Sichtung des Entwurfs der Rio-Deklaration ist klar, dass Gerechtigkeitsfragen und viele andere zentrale Punkte außen vor bleiben. Unsere Befürchtungen bestätigen sich, dass Green Economy nichts anderes ist als das Green Washing der bisherigen Weltwirtschaftsordnung", fasste EED-Nachhaltigkeitsexperte Michael Frein die Sorgen des EED und seiner Partnerorganisationen zusammen.

"Die Zivilgesellschaft muss dem etwas entgegensetzten", betonte Frein. "Es geht um Verteilungsgerechtigkeit und für uns im Norden auch um nachhaltigen Konsum und die Grenzen des Wachstums. Für die Diskussion dieser Fragen bietet das thematische Sozialforum in Porto Alegre den richtigen Ort."

"Der erste Entwurf einer neuen Deklaration der UN-Konferenz in Rio für nachhaltige Entwicklung ist eine bittere Enttäuschung. Die dramatischen Folgen des herrschenden neoliberalen Denkens werden schöngeredet. Von einer Wende zu mehr sozialer und ökologischer Gerechtigkeit kann darin nicht die Rede sein", sagte Hugo Braun, Mitglied des Attac-Koordinierungskreises und des International Council des Weltsozialforums.

Die Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung (United Nations Conference on Sustainable Development, kurz UNCSD) wird vom 20. bis 22. Juni 2012 in Rio de Janeiro veranstaltet. Sie wird in Anspielung auf die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung im Jahr 1992 auch Rio+20 genannt. Umwelt- und Sozialbewegungen aus der ganzen Welt wollen parallel zum Rio+20 Gipfel einen "Gipfel der Völker" ausrichten, der den Prozess der UN-Konferenz kritisch begleiten soll.

www.fstematico2012.org.br
www.eed.de

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