bmz_100Berlin. - Das Risk Management Office der Bundesregierung in Afghanistan hat verfügt, alle deutschen bzw. internationalen Experten in afghanischen Behörden und Ministerien im Raum Kabul bis auf weiteres abzuziehen. Mit dieser Maßnahme reagierte die Bundesregierung auf den Vorfall im Kabuler Innenministerium, bei dem zwei ranghohe US-Militärberater vom einem afghanischen Polizisten erschossen worden waren.

Diese am Sonntag verfügte Regelung betreffe alle deutschen bzw. internationalen Experten, die im Auftrag der Bundesregierung die afghanischen Regierung beraten und ihrer täglichen Arbeit unmittelbar in den Behörden und Ministerien nachgehen, teilte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit. Insgesamt betroffen seien rund 50 Mitarbeiter. Die Regelung gelte, bis hinreichend Klarheit über die Hintergründe des gestrigen Vorfalls im Innenministerium besteht.

"Es handelt sich hierbei um eine reine Vorsichtsmaßnahme mit Augenmaß", sagte Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP). "Die Sicherheit unserer Experten vor Ort hat oberste Priorität. Klar ist aber auch: Wir stehen fest zu unserem Engagement in Afghanistan. Sobald sich die Lage wieder beruhigt hat, werden die betroffenen Mitarbeiter ihre Arbeit selbstverständlich wieder aufnehmen. Denn sie leisten einen wertvollen Beitrag, indem sie die afghanische Regierung beim Wiederaufbau des Landes unterstützen."

Derzeit sind in Afghanistan nach Angaben des BMZ rund 2.000 Experten für die staatlichen Durchführungsorganisationen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im Einsatz, davon 339 entsandte internationale Fachkräfte.

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