greenpeaceHamburg. - International agierende Großkonzerne wie Acer, Xerox und Danone verwenden Papier, für das in Indonesien Regenwälder gefällt werden. Das geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht von Greenpeace hervor. Fast einjährige Recherchen der Umweltorganisation beim größten Papierhersteller Asiens "Asia Pulp and Paper" (APP) ergaben zudem, dass Raminholz zu Papier verarbeitet wird, obwohl es vom Washingtoner Artenschutz-Abkommen (CITES) geschützt ist. Auch das indonesische Recht verbietet den Handel mit Ramin.

"Auf Sumatra werden Regenwälder für Druckerpapier und Milchtüten abgeholzt und damit die letzten Rückzugsgebiete für Sumatra-Tiger zerstört", sagte Oliver Salge, Waldexperte bei Greenpeace. "Wir fordern die Konzerne auf, kein Papier aus Urwaldzerstörung mehr zu kaufen."

Greenpeace hat Papier mit Tropenholzfasern in verschiedenen Ländern weltweit gefunden und analysieren lassen. Gleichzeitig mit dem Report veröffentlichte Greenpeace ein Recherche-Video, das die Verarbeitung von Tropenhölzern durch APP dokumentiert. Das Holz wird laut Greenpeace unter anderem zu Verpackungs-, Kopier-, Toiletten- und Druckerpapieren verarbeitet und weltweit verkauft.

Durch forensische Untersuchungen, die im "von Thünen-Institut" in Hamburg durchgeführt wurden, konnte das von APP verwendete Holz dem Bericht zufolge eindeutig als Ramin identifiziert werden. "Greenpeace hat APP auf frischer Tat erwischt. Die Recherchen zeigen, dass die größte Fabrik von APP regelmäßig Raminholz verarbeitet", sagte Bustar Maitar, Waldexperte von Greenpeace in Indonesien. Greenpeace hat die Beweise bereits den indonesischen Behörden sowie dem CITES-Sekretariat in Genf übergeben.

APP exportiere seine Produkte in über 136 Länder, berichtete Greenpeace. Allein die Papierfabrik auf Sumatra wolle ihre Kapazität von zwei auf drei Millionen Tonnen in den nächsten Jahren erhöhen. Dabei sei die Liste der Umweltverbrechen von APP bereits jetzt lang: illegale Rodungen der Torfwald-Regenwälder in Sumatra, riesige CO2-Emissionen durch Torfwaldtrockenlegung, Landkonflikte mit lokalen Gemeinden und die Zerstörung der Lebensräume zahlreicher Tierarten.

Greenpeace forderte ein sofortiges Einschlagsmoratorium in den letzten torfhaltigen Regenwäldern Indonesiens. Mehrere Unternehmen, zum Beispiel Unilever, Lego, Adidas, Metro oder Tchibo, hätten ihre Verantwortung bereits wahrgenommen und ihre Zusammenarbeit mit APP beendet. "Mit dem größten Regenwaldzerstörer Indonesiens dürfen keine Geschäfte gemacht werden", sagte Oliver Salge.

www.greenpeace.de

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