caritasFreiburg. - Bei schweren Kämpfen im Osten der Demokratischen Republik Kongo gerät die Zivilbevölkerung immer stärker zwischen die Fronten. Nach Angaben der Caritas Kongo fliehen derzeit wöchentlich 20.000 Menschen vor der Gewalt. Damit sind jetzt erstmals wieder zwei Millionen Flüchtlinge und Vertriebene im Kongo auf Schutz und Versorgung angewiesen.

Caritas international bereitet die Verteilung von Decken, Kleidern, Kochutensilien und Seife an 21.000 Menschen in den schwer zugänglichen Regionen des Hinterlandes vor. Das teilte das Hilfswerk der deutschen Caritas am Mittwoch in Freiburg mit. Das Auswärtige Amt finanziert die Hilfen mit 384.000 Euro.

Wie die Caritas Kongo berichtete, werden seit dem Ausbruch der Gewalt am 29. April auch wieder gezielt Kinder als Soldaten zum Kämpfen gezwungen. In vier Kindersoldatenzentren der Caritas seien in den vergangenen Wochen 64 Kinder neu aufgenommen worden. Die Jungen und Mädchen berichteten, dass sie von Milizen auf dem Weg zur Schule gefangen genommen worden seien. Die Kinder sind zwischen zehn und 17 Jahre alt. Caritas bietet den ehemaligen Kindersoldaten in Zentren Schutz und psychologische Begleitung, ehe sie zu ihren Familien zurückgebracht werden.

Die Kämpfe waren ausgebrochen, nachdem Präsident Joseph Kabila die Verhaftung von Bosco Ntaganda angekündigt hatte. Der ehemalige Milizenführer und Teile seiner Rebellenarmee waren 2009 in die offizielle kongolesische Armee eingegliedert worden. Der Internationale Strafgerichtshof hatte jedoch gegen ihn unter anderem wegen des Einsatzes von Kindersoldaten Haftbefehl erlassen. Ntaganda untergebene Truppen befinden sich deshalb im Aufstand.

Für ihre Hilfsprogramme ruft Caritas international zu Spenden auf.

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