Bremen. - In der ökologisch hochsensiblen Sahel-Region wird die Ernährung einer stetig wachsenden Bevölkerung immer unsicherer. Versteckter Hunger - die mangelhafte Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen - ist ein dauerhaftes Problem. Im Auftrag einer deutschen NGO haben Bremer Wissenschaftler jetzt in einer detaillierten Fallstudie Vorschläge zur Ernährungssicherung für ein Dorf an der mauretanisch-malischen Grenze erarbeitet.

Das interdisziplinär zusammengestellte Team setzt gleichermaßen auf neue, aber an die örtlichen Bedingungen angepasste Technologien und auf vorhandenes, aber teils verschüttetes lokales Wissen: So soll beispielsweise für die Bewässerung von Gemeinschaftsgärten in den Regenzeiten Wasser in Zisternen und Flutbecken gesammelt werden ("Water Harvesting") - statt neue Tiefbrunnen zu bohren ("Water Mining").

Das Mikroklima in den Gärten kann durch die Anlage von Hecken aus unterschiedlichen Nutzsträuchern verbessert werden. Der Pflanzenschutz soll weitgehend auf Basis lokaler Baumfrüchte und einfachster technischer Vorrichtungen erfolgen. Zur Einkommensgenerierung wird eine Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten mit einfachen mechanischen Technologien vorgeschlagen. Die Maßnahmen könnten Modellcharakter auch für andere Dörfer der Region bekommen.

Autoren der Studie sind der Agrarwissenschaftler Klaus von Freyhold (AGEG und Institute for Transport and Development der Hochschule Bremen), die Ethnologin Cordula Weisskoeppel (Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft der Universität Bremen) und der Wirtschaftswissenschaftler Hans-Heinrich Bass (Institute for Transport and Development der Hochschule Bremen).

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