care_neuBonn. - Die Deutschen zeigen sich auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten solidarisch und großzügig. Dieses Fazit hat der Präsident der Hilfsorganisation CARE Deutschland-Luxemburg, Heribert Scharrenbroich, bei der Vorlage des Jahresberichtes 2011 am Montag in Bonn gezogen. CARE wurden 2011 knapp 11,2 Millionen Euro Spenden von Privatpersonen und Unternehmen anvertraut, eine Steigerung von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Scharrenbroich sprach von einem "großartigen Ergebnis, nachdem sich unsere Spendeneinnahmen 2010 bereits verdoppelt hatten". Nach Auffassung Scharrenbroichs haben die Deutschen bei den beiden Großkatastrophen des Jahres 2011, dem Erdbeben in Japan und der Dürre am Horn von Afrika, ihre Spenden zunehmend Nichtregierungsorganisationen anvertraut, die schnell, transparent und koordiniert vor Ort arbeiten.

"CARE war in den großen Katastrophen sofort im Einsatz", sagte Scharrenbroich. "Und die Spender wissen auch, dass wir einen Teil der Gelder für den mittelfristigen Wiederaufbau und die Katastrophenvorsorge einsetzen, wenn die erste Not gelindert ist. CARE ist in über 70 Entwicklungsländern bereits seit langen Jahren vor Ort und kann Gemeinden deshalb über die Nothilfe hinaus auf dem Weg zur langfristigen Entwicklung begleiten."

Insgesamt setzte CARE Deutschland-Luxemburg im letzten Jahr nach eigenen Angaben 170 Projekte in 40 Ländern um und nahm dafür 32,5 Millionen Euro ein. 86,8 Prozent davon flossen direkt in die Projektarbeit vor Ort, der Verwaltungskostenanteil von CARE ist mit 3,7 Prozent auf Vorjahresniveau geblieben.

CARE-Präsident Scharrenbroich betonte außerdem die Bedeutung vorbeugender Hilfe, besonders für die regelmäßig von Dürren betroffenen Regionen wie aktuell im Westen Afrikas: "Der Hunger auf unserem Nachbarkontinent wandert im Jahr 2012 weiter nach Westen. Ob wir im gleichen Umfang wie am Horn von Afrika dieses Jahr auch in der Sahelzone werden helfen können? Es wäre dringend nötig."

Einige Spenden seien bereits angekommen, berichtete Scharrenbroich. Aber eine solch schleichende Katastrophe sei immer eine Herausforderung für die Kommunikation: "Wir brauchen noch mehr Unterstützung, um das Schlimmste zu verhindern. Vermutlich müssen noch öfter die dramatischen Bilder von unterernährten Kindern gezeigt werden, die es spätestens seit Mai dieses Jahres durchaus schon gibt. Die Situation wird bis zur nächsten Ernte im Oktober noch dramatischer."

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