WSFTunis. - Mit einer Massendemonstration ist am Dienstag in Tunis das elfte Weltsozialforum (WSF) eröffnet worden. 30.000 Menschen aus 127 Ländern haben ihre Teilnahme an den mehr als tausend Veranstaltungen des Forums angekündigt. Es ist das erste Weltsozialforum, das in der von Umbrüchen gekennzeichneten arabischen Welt stattfindet.

"Das WSF in Tunis bietet die Gelegenheit zur Diskussion und zur Vorbereitung auf die Mobilisierung zu den zentralen Herausforderungen und im Spiegel aktueller internationaler Entwicklungen. Wir wollen alte und neue Bewegungen zusammenbringen, um gemeinsame Wege für eine 'andere Welt' zu beschreiten", heißt es in der Einladung des Organisationskomitees.

Das erste WSF fand vor 12 Jahren im brasilianischen Porto Alegre statt, um dem wachsenden Widerstand gegen die neoliberale Globalisierung einen Raum zur Diskussion und Kooperation zu schaffen. "Zum ersten Mal wird es 2013 in der arabischen Welt durchgeführt, in einem Kontext von revolutionären Umbrüchen in der gesamten Region. Zwei Jahre mit Revolten und Kämpfen haben vier diktatorische Regime gestürzt - das erste davon war das Regime von Ben Ali in Tunesien - und der Kampf gegen die Diktaturen in zahlreichen Ländern geht weiter", betonen die Veranstalter und verweisen damit auf ein zentrales Thema des WSF.

Darüber hinaus bietet das Programm in elf Themenbereichen fünf Tage lang die gesamte Palette der Globalisierungskritik. Der globale Charakter, das Ausmaß und die Verschärfung der multiplen Krisen, die Rolle der Finanzmärkte und ihrer Institutionen sowie die Formierung des Widerstands nehmen dabei großen Raum ein. Begleitet werden die politischen Debatten von kulturellen Veranstaltungen, die die lebendige Vielfalt der weltweiten sozialen Bewegungen widerspiegeln sollen.

"Wir erwarten von diesem elften Weltsozialforum neue und kräftige Impulse für den Widerstand gegen Armut und sozial Ungerechtigkeit, für eine Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums und eine lebenswerte Umwelt. Die Tatsache, dass sich in Tunis zum Beispiel große Gewerkschaften sowie die Aktivistinnen und Aktivisten neuer spontaner, aus der Krise gewachsener Gruppen zu gemeinsamem Handeln zusammenfinden könnten, stimmt mich optimistisch", erklärte Hugo Braun, Mitglied des Attac Koordinierungskreises.

Aus Deutschland nehmen rund 60 Gruppen und Organisationen am WSF in Tunis teil. Darunter befinden sich neben Attac auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die evangelische entwicklungspolitische Organisation "Brot für die Welt" und politische Stiftungen wie die "Rosa-Luxemburg-Stiftung", aber auch Bildungseinrichtungen wie die TU Berlin und die Universität Hildesheim.

www.fsm2013.org
www.attac.de/aktuell/wsf/wsf-2013


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