cccBerlin. - Ehemalige Beschäftigte und Gewerkschafter des früheren Adidas Zulieferbetriebes PT Kizone in Indonesien haben erreicht, dass Adidas ihnen eine Abfindung zahlen muss. Sie hatten gefordert, dass das Unternehmen die 2.800 entlassenen Arbeiterinnen und Arbeiter nach der Schließung der Fabrik mit insgesamt 1,8 Millionen US-Dollar abfindet. Die Kampagne für Saubere Kleidung hat mit öffentlichen Aktionen zum Erfolg der Auseinandersetzung beigetragen.

"Zwei Jahre lang hatte sich der Konzern geweigert, die Abfindungen auszuzahlen und damit gegen indonesisches Recht, internationale Arbeitsstandards und den eigenen Verhaltenskodex verstoßen", sagte INKOTA-Vorstandsmitglied Axel Schröder, ein Sprecher der Kampagne. "Umso mehr freuen wir uns, dass Adidas in diesem Fall endlich das Richtige getan hat".

Auch wenn die genauen Vereinbarungen des Abkommens bisher nicht öffentlich bekannt seien, so die Kampagne, so sei doch sicher, dass den ArbeiterInnen von PT Kizone eine beträchtliche Summe zugesagt wurde. Die Gewerkschaft DPC SPSI TSK und das PT Kizone Workers Coordinating Committee würden die genauen Auszahlungsmodalitäten weiter mit Adidas aushandeln.

"Dieser Fall ist ein Meilenstein im Kampf für die Rechte von Beschäftigten in Zulieferbetrieben der Sportartikelindustrie", erklärte Maik Pflaum von der Christlichen Initiative Romero. "Dies wäre ohne die internationale Solidarität mit den ArbeiterInnen in Indonesien nicht möglich gewesen. Er zeigt aber auch, dass Adidas nur unter Druck bereit ist, Arbeitsrechte zu achten."

Der Fall hatte vor allem in den USA für Aufsehen sorgt: Die United Students Against Sweatshops (USAS) hatten mit hartnäckigem Protest an zahlreichen Universitäten im ganzen Land dafür gesorgt, dass 17 Universitäten bestehende Lizenzverträge mit Adidas gekündigt hatten. Auch in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden solidarisierten sich AktivistInnen mit den Beschäftigten von PT Kizone. So unterstützten 2012 mehr als 50.000 Menschen die Forderungen der Kampagne nach gesetzlichen Abfindungszahlungen mit ihrer Unterschrift und beteiligten sich an einer internationalen Aktionswoche bei Facebook.

"Wir sind stolz, Teil eines solchen Abkommens zu sein, aber am allermeisten sind wir erleichtert darüber, dass unsere Familien endlich das Geld bekommen, welches sie so dringend benötigen", sagte Aslam Hidayat, ein ehemaliger Arbeiter bei PT Kizone und Koordinator des PT Kizone Workers Coordinating Committee.

www.saubere-kleidung.de

 


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