Wirtschaft

WTO dohaGenf/London (epo). - Minister und Delegationsleiter der Mitgliedsstaaten der Welthandelsorganisation WTO tagen vom 28. Juni bis 2. Juli in Genf, um über die "Modalitäten" beim Handel mit Agrar- und Industrieprodukten zu beraten. Die WTO will die sogenannte Doha-Runde, die als "Entwicklungsrunde" konzipiert worden war, noch retten. Seit Donnerstag liegen Entwürfe für eine Abschlusserklärung vor. 760 Textpassagen der beiden Entwürfe sind noch in Klammern - also umstritten. Selbst die gescheiterte "Erklärung von Seattle" habe nur 402 umstrittene Passagen aufweisen können, kommentierte Oxfam International am Freitag. "Das zeigt, wie weit wir von einer Einigung entfernt sind."

Yams-Anbau in Indien. Foto: FAOBerlin (epo). - Nach der Regelung von Verfahrensfragen ist der internationale Saatgutvertrag voll funktionsfähig. Dies sei ein "wichtiger Schritt für Ernährungssicherung und biologische Vielfalt in der Landwirtschaft", erklärte Franziska Wolff vom Öko-Institut in Berlin. Bislang haben 103 Länder den Vertrag ratifiziert. Er verpflichtet sie zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Vielfalt und vor allem zu einer gerechten Verteilung der Vorteile, die aus ihrer Nutzung entstehen, zwischen Nord und Süd, Züchtern und Landwirten.

ILO"Die Liberalisierung des Handels und der Kapitalströme im Verein mit enormen Verbesserungen im Bereich der Kommunikation und des Transports bedeutet jedoch, dass mehr und mehr Arbeitnehmer und Arbeitgeber zunehmend in einem globalen Markt konkurrieren", schreibt der Generalsekretär der Internationalen Arbeitsorganisation ILO, Juan Somavia, in seinem Bericht für die Internationale Arbeitskonferenz, die in den ersten zwei Juni-Wochen in Genf getagt hat. Der Bericht unter dem Titel "Sich wandelnde Strukturen in der Welt der Arbeit" analysiert detailliert, wie sich die wirtschaftliche Globalisierung auf die Arbeitsmärkte in Industrie- und Entwicklungsländern auswirkt. In seiner Einleitung schreibt der ILO-Generalsekretär: "Die Forderung nach Gerechtigkeit im Funktionieren der globalen Märkte und fairen Regeln für die Globalisierung nimmt rasch zu." Die ILO setzt sich in dieser Situation für eine menschenwürdige Arbeit als globalem Ziel ein.

Attac Protest vor Lidl-Filiale in Frankfurt. Foto: AttacFrankfurt/Berlin (epo). - Der Lebensmittel-Discounter Lidl hat seit dieser Woche sein Sortiment um acht Produkte mit dem Transfair-Siegel erweitert, darunter Bananen. Die Lizenzierung durch Transfair war bei einigen nichtstaatlichen Organisationen auf Kritik gestossen. Auch das globalisierungskritische Netzwerk Attac warnt nun "vor zu viel Begeisterung über diesen Schritt". Lidl dürfe deshalb keine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgestellt werden, sagte Chris Methmann von der Attac Lidl-Kampagne. "Lidl betreibt weiterhin skrupelloses Preis-, Umwelt- und Sozialdumping und bleibt daher die Firma, an der der Faire Handel platzt".

erlassjahr.deParis/Düsseldorf (epo). - Das deutsche Entschuldungsbündnis erlassjahr.de hat die Selbstauflösung des Pariser Clubs der Gläubiger-Regierungen gefordert. Das seit 50 Jahren bestehende Gremium, das über den Erlass von Schulden von Staaten entscheidet, sei anachronistisch und müsse durch ein internationales Insolvenzverfahren ersetzt werden, forderte das Bündnis von mehr als 900 Organisationen in Deutschland, die sich für Entschuldung und Gerechtigkeit im internationalen Finanzsystem einsetzen.

S?dwind StudieSiegburg (epo). - In der indischen Steinindustrie sind Schätzungen zufolge mindestens 15 Prozent der mehr als eine Million Beschäftigten Kinder. Darauf hat das SÜDWIND Institut anlässlich des Welttages gegen Kinderarbeit am 12. Juni hingewiesen. SÜDWIND veröffentlichte eine Studie über die Arbeitsbedingungen in der Branche. Die schlechten Arbeitsbedingungen in den Minen führen demnach häufig zu schweren gesundheitlichen Schäden, von denen besonders die Kinder bedroht sind. "Dies sollten deutsche KundInnen bedenken, wenn sie die 'billigen' Steine aus Indien erwerben", gibt SÜDWIND zu bedenken.

NorwayBerlin (epo). - Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat gegen die ihrer Ansicht nach illegale Verschrottung Asbest-verseuchter Schiffe in Billiglohnländer protestiert. Aktueller Anlass ist die Abwrackung des Kreuzfahrtschiffes "Norway", in dem rund 900 Tonnen Krebs erregendes Asbest verbaut sind, in Indien.

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