zukunftscharta logo 300Berlin. - Das Entwicklungsministerium setzt derzeit - im Gegensatz zur Europäischen Union bei TTIP - auf die Beteiligung der Bürger an einer Reform der Entwicklungspolitik. Mit der "Zukunftscharta" sollen die Wähler und Spender stärker in die politischen Planspiele eingebunden werden. Noch bis 1. Oktober kann man auf der Website Kommentare abgeben. Doch wer sich bei zukunftscharta.de registriert, gibt seine Daten auch an ein kommerzielles Unternehmen ab. Denn technischer Betreiber der "Zukunftscharta" ist die polidia GmbH. Deren Schwesterunternehmen "Agendo" macht Politikberatung. Beide Firmen gehören einer Berliner Aktiengesellschaft, die über eigene "Hochsicherheitsrechenzentren" verfügt und mit dem Slogan wirbt: "Hier fühlen sich Ihre Daten wohl".

euro 150Bonn. - Das SÜDWIND-Institut hat in Bonn eine neue Studie mit dem Titel "Jenseits von Mikrokrediten. Geldanlagen und Entwicklungsförderung" vorgestellt, in der drei neue Ansätze der Entwicklungsfinanzierung durch private Kapitalgeber beschrieben werden. Mikrofinanzen, "Impact Investments" und "Green und Social Bonds" seien zukunftsweisende Möglichkeiten, Kapital "nachhaltig zu investieren" und damit Entwicklung anzustoßen.

niebel fb zerknirscht 100Berlin. - Dreister als er hat kaum ein ehemaliger Minister seine in der Regierungsverantwortung erworbenen Kontakte zu Geld zu machen versucht: Dirk Niebel, ab Januar 2015 Lobbyist beim Automotive- und Rüstungskonzern Rheinmetall, ist jetzt auch "selbständiger Politik- und Unternehmensberater Niebel International Consulting". Der exakt fünf Seiten umfassende Webauftritt der neuen Unternehmung des FDP-Politikers verrät: "Niebel-International-Consulting verfügt über ein langjährig gewachsenes und exzellentes weltweites Netzwerk zu Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) mit einem klaren Schwerpunkt in Afrika und Nahost."

maerzrevolution 1848 berlin 250Berlin. - Am Internationalen Tag der Demokratie, den die Vereinten Nationen am 15. September feiern, gilt es im Jahr 2014 ein ernüchterndes Fazit zu ziehen. Die Demokratie ist in vielen Regionen der Welt auf dem Rückzug. Die Enthüllungen Edward Snowdens über die globale Überwachung durch die NSA und andere Geheimdienste haben gezeigt, dass der "freie Westen" - noch immer Vorbild in vielen Entwicklungsländern für die Durchsetzung von Demokratie und Menschenrechten - sich auf dem Weg in den Totalitarismus befindet. Nicht wenige meinen, dass es angesichts der eingesetzten Technik im Dienst von Konzernen und Eliten für ein Umsteuern bereits zu spät ist.

fluechtlinge gaza irin 200Berlin. - Wasser und Nahrung verteilen, Verletzte medizinisch versorgen - das steht im Zentrum von humanitärer Hilfe. Zum Welttag der humanitären Hilfe am 19. August weisen Hilfsorganisationen traditionell auf ihre Arbeit hin. Die Not- und Katastrophenhilfe ist wichtig - und häufig gefährlich. Helfer geraten zwischen die Fronten von Bürgerkriegsparteien, werden nicht selten Opfer von Entführungen. Die Bevölkerung in den Einsatzgebieten ist nicht immer dankbar für die Hilfe. Und die finanzielle Entschädigung für diese Risiken ist oft alles andere als angemessen. Das zeigen aktuelle Einsätze in den Ebola-Gebieten in Westafrika oder in den Kriegszonen von Gaza und Syrien. 

kamerun hochzeit einl150Douala. - Der "schwarze Kontinent" ist in der westlichen Lesart ein Krisenkontinent. Kriege und Konflikte dominieren das Bild, das sich Mainstream-Medien gemeinhin von Afrika machen. Doch Afrika hat der Menschheit Wesentliches gegeben. Die ältesten Überreste von Hominiden wurden hier gefunden. Es gab imposante Städte und riesige Königreiche, als Europa noch im "finsteren Mittelalter" lebte. Die gesamte Popmusik unserer Tage, vom Jazz über den Rock bis zu Hip-Hop und Rap, wäre ohne die aus Afrika verschleppten Sklaven Süd- und Nordamerikas undenkbar. Erst allmählich wird Afrika auch als "Chancenkontinent" gesehen - weil der Globalisierung die Länder auszugehen drohen, deren Rohstoffe noch nicht komplett geplündert wurden und deren "workforce" noch nicht in Gänze der "globalen Wertschöpfungskette" unterworfen ist. Von Klaus Boldt, z.Zt. Douala.

kimawandel marschallinseln ban unHamburg. - "Als ich jung war, wurde unser Garten noch nicht überflutet – und wir erlebten nicht, wie ein tropischer Sturm nach dem nächsten über die tropischen Inseln fegte." So hat Tommy Remengesau, der Präsident von Palau, die Auswirkungen des Klimawandels auf seine pazifische Heimat wahrgenommen. Viele Menschen auf den pazifischen Inseln erkennen solch dramatische Veränderungen und warnen die Weltgemeinschaft vor den Folgen eines "weiter so" bei klimaschädlichen Emissionen. Sie fürchten, dass sie oder ihre Kinder ihre Heimat verlassen müssen, weil diese im Meer versinken könnte. Von Frank Kürschner-Pelkmann

copyright by FAO - www.fao.orgHamburg. - Die Zeiten für Nomaden in der Sahelzone sind schwierig, und es kommen noch schwerere Zeiten auf sie zu. So lassen sich die Diskussionen im Rahmen zweier Konferenzen zu Viehzüchtern und Landwirtschaft zusammenfassen, die in der letzten Woche in Nouakchott (Mauretanien) und Dakar (Senegal) stattfanden. In der Sahelzone leben noch etwa 16 Millionen Nomaden von der Viehzucht und ziehen über große Entfernungen von einem Weideplatz zum nächsten.

keetharuth sheilaBerlin. - "Alle Eritreer sollten die Möglichkeit haben, ihre Menschenrechte einzufordern und in Anspruch zu nehmen, seien es die bürgerlichen und politischen oder die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte." Diese Forderung stellte Sheila B. Keetharuth, die UN-Sonderberichterstatterin zu Eritrea, am 24. Oktober 2013 in einem Bericht vor dem Ausschuss zu sozialen, humanitären und kulturellen Fragen der UN-Generalversammlung in New York.

child labour ilo 150Brasilia/Berlin. - Auf der "3. Weltkonferenz gegen Kinderarbeit" in Brasilia (8.-10. Oktober) haben Vertreter von Regierungen, Arbeitgebern, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft über verstärkte Anstrengungen beraten, die schlimmsten Formen von Kinderarbeit bis 2016 weltweit zu beseitigen. Das Medienecho der Konferenz, die vor allem sexuelle Ausbeutung, sklavenähnliche Arbeitsbedingungen, Menschen- und Drogenhandel sowie den Umgang von Kindern mit gefährlichen Stoffen anprangerte, war bescheiden. Frank Kürschner-Pelkmann fasst die wichtigsten Ergebnisse der ILO-Konferenz zusammen.

wasser kind unicef 200Hamburg. - "Wenn die nationalen Regierungen die Sicherheitsfragen in Zusammenhang mit dem Wasser nicht sehr viel ernster nehmen, bewegen sie sich auf ein schwarzes Loch zu." Das äußerte Hussein Amery, einer der Autoren des Buches "Middle East: Geography of Peace", 2009 prophetisch. Eines dieser "schwarzen Löcher", wissen wir heute, ist der Bürgerkrieg in Syrien. Sicherheit und Frieden kann es im Nahen Osten nicht geben, wenn die Verschwendung von Wasser nicht eingestellt und Ungerechtigkeiten beim Zugang zum kostbaren Nass nicht überwunden werden. Dies ist eine der wichtigsten Erkenntnisse der gerade veröffentlichten Analyse "Bevor die Wasseruhr abläuft ... Wasserkonflikte und Wasserkooperation im Nahen Osten".

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