Entwicklungszusammenarbeit

Jahresbericht 2008Berlin (epo.de). - Die Auswirkungen der Finanzkrise droht die Zahl der weltweit hungernden Menschen noch in diesem Jahr auf mehr als eine Milliarde anwachsen zu lassen. "Es muss endlich eine glaubwürdige Trendwende eingeleitet werden", erklärte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann, bei der Vorstellung des Jahresberichts der Organisation am Donnerstag in Berlin. "Die weltweite Ernährungssicherheit muss oberste Priorität haben. Rettungspakete sind wichtig, aber Nullen allein machen nicht satt."


gtzBerlin (epo.de). - Die Expertise der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) ist gefragter denn je. Das bundeseigene Unternehmen konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro steigern, wobei der wachsende Haushalt des größten Auftraggebers, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), eine große Rolle spielte. Bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2008 am Mittwoch in Berlin hob der Aufsichtsratsvorsitzende, BMZ-Staatssekretär Erich Stather, aber auch auf die Bedeutung der Wirksamkeit der Entwicklungshilfe ab. 83 Prozent der 30 geprüften Projekte entsprechen dem Bericht zufolge den Kriterien einer effektiven Entwicklungszusammenarbeit. Vor allem auch aufgrund des Durchschlagens der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Entwicklungsländer sind zunehmend Beratungsleistungen im Finanzsektor gefragt.
Wolfgang Kroh. Foto: KfWBerlin (epo.de). - Das Jahr 2008 war aus der Sicht der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) trotz der Finanzkrise "ein gutes Jahr für die Förderung der Entwicklungsländer". Die KfW Entwicklungsbank und die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), ein Unternehmen der KfW-Bankengruppe, sagten laut Jahresbericht rund 4,9 Milliarden Euro für Projekte in den Entwicklungs- und Transformationsländer zu. Dieses Zusageniveau sei "das höchste in der Geschichte der Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern", erklärten KfW und DEG bei der Vorstellung des Berichts am Montag in Berlin.
Counterbalance LogoBrüssel (epo.de). - Die Europäische Entwicklungsbank (EIB) unterstützt Unternehmen mit Krediten für Entwicklungsprojekte, die in Offshore Finanzzentren ihren Sitz haben. Dadurch drohe Entwicklungsländern "der Verlust von Millionen Euro Steuereinnahmen, Korruption, Kapitalflucht sowie fehlende Transparenz und Verantwortlichkeit", kritisiert Counter Balance, ein europäisches Netzwerk nichtstaatlicher Organisationen (NGOs). Die NGOs wollen jetzt eine Kampagne starten, um den Missbrauch von Steuergeldern für zweifelhafte Kapitalinvestoren bekannt zu machen.
Berner Oberland. Foto: epo.de/kbBern (epo.de). - Die Schweiz, eines der reichsten Ländern der Welt, kann aus der Sicht des eidgenössischen Bundesrates zwar sechs Milliarden Franken zur Rettung der Großbank UBS aufbringen. Die 380 Millionen Franken, die in den Jahren 2010 bis 2012 zur Aufstockung der Entwicklungshilfe auf 0,5 Prozent des Bruttonationaleinkommens nötig wären, überfordern das Land jedoch. Die Mehrheit des Bundesrates lehnte es deshalb jetzt ab, eine verbindliche Erhöhung der Entwicklungshilfe in die Wege zu leiten. Die Entscheidung stieß bei Schweizer NGOs auf scharfe Kritik.
euBrüssel/Bonn (epo.de). - Der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) hat die Europäische Union aufgefordert, im Handel mit den Staaten Afrikas, der Karibik und des Pazifik (AKP-Staaten) stärker Entwicklungsaspekte berücksichtigen. Die VENRO-Vorstandsvorsitzende Claudia Warning begrüßte anlässlich der Tagung der EU-Entwicklungsminister in Brüssel die Ankündigung von EU-Handelskommissarin Catherine Ashton, mehr Flexibilität in den derzeitigen Verhandlungen über Wirtschaftsabkommen (EPAs) zulassen. Dies müsse aber auch für Interimsabkommen gelten. "Voraussetzung hierfür ist, dass die EU die Änderungswünsche der AKP-Länder ernst nimmt", sagte Warning.
HWZBerlin (epo.de). - Mit den Yogyakarta-Prinzipien gibt es seit 2006 einen wichtigen internationalen Bezugsrahmen zur Anwendung von internationalen Menschenrechten auf sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität. Aber noch immer werden in rund 80 Staaten Homosexuelle strafrechtlich verfolgt, im Jemen, Iran, Sudan, in Saudi-Arabien und Mauretanien sogar mit der Todesstrafe bedroht. Die Kategorisierung (und Diskriminierung) von Menschen nach dem Geschlecht, zu dem sie sich hingezogen fühlen, wird als westlich geprägtes Konzept in Ländern des Südens mitunter auch als Erbe des europäischen Kolonialismus gesehen. Klaus Jetz, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD), führte für die Hirschfeld-Eddy-Stiftung, die Menschenrechts-Stiftung des LSVD, ein Interview mit der deutschen Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD).
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