Weltwirtschaft

WTO dohaGenf/London (epo). - Minister und Delegationsleiter der Mitgliedsstaaten der Welthandelsorganisation WTO tagen vom 28. Juni bis 2. Juli in Genf, um über die "Modalitäten" beim Handel mit Agrar- und Industrieprodukten zu beraten. Die WTO will die sogenannte Doha-Runde, die als "Entwicklungsrunde" konzipiert worden war, noch retten. Seit Donnerstag liegen Entwürfe für eine Abschlusserklärung vor. 760 Textpassagen der beiden Entwürfe sind noch in Klammern - also umstritten. Selbst die gescheiterte "Erklärung von Seattle" habe nur 402 umstrittene Passagen aufweisen können, kommentierte Oxfam International am Freitag. "Das zeigt, wie weit wir von einer Einigung entfernt sind."

ILO"Die Liberalisierung des Handels und der Kapitalströme im Verein mit enormen Verbesserungen im Bereich der Kommunikation und des Transports bedeutet jedoch, dass mehr und mehr Arbeitnehmer und Arbeitgeber zunehmend in einem globalen Markt konkurrieren", schreibt der Generalsekretär der Internationalen Arbeitsorganisation ILO, Juan Somavia, in seinem Bericht für die Internationale Arbeitskonferenz, die in den ersten zwei Juni-Wochen in Genf getagt hat. Der Bericht unter dem Titel "Sich wandelnde Strukturen in der Welt der Arbeit" analysiert detailliert, wie sich die wirtschaftliche Globalisierung auf die Arbeitsmärkte in Industrie- und Entwicklungsländern auswirkt. In seiner Einleitung schreibt der ILO-Generalsekretär: "Die Forderung nach Gerechtigkeit im Funktionieren der globalen Märkte und fairen Regeln für die Globalisierung nimmt rasch zu." Die ILO setzt sich in dieser Situation für eine menschenwürdige Arbeit als globalem Ziel ein.

S?dwind StudieSiegburg (epo). - In der indischen Steinindustrie sind Schätzungen zufolge mindestens 15 Prozent der mehr als eine Million Beschäftigten Kinder. Darauf hat das SÜDWIND Institut anlässlich des Welttages gegen Kinderarbeit am 12. Juni hingewiesen. SÜDWIND veröffentlichte eine Studie über die Arbeitsbedingungen in der Branche. Die schlechten Arbeitsbedingungen in den Minen führen demnach häufig zu schweren gesundheitlichen Schäden, von denen besonders die Kinder bedroht sind. "Dies sollten deutsche KundInnen bedenken, wenn sie die 'billigen' Steine aus Indien erwerben", gibt SÜDWIND zu bedenken.

erlassjahr.deParis/Düsseldorf (epo). - Das deutsche Entschuldungsbündnis erlassjahr.de hat die Selbstauflösung des Pariser Clubs der Gläubiger-Regierungen gefordert. Das seit 50 Jahren bestehende Gremium, das über den Erlass von Schulden von Staaten entscheidet, sei anachronistisch und müsse durch ein internationales Insolvenzverfahren ersetzt werden, forderte das Bündnis von mehr als 900 Organisationen in Deutschland, die sich für Entschuldung und Gerechtigkeit im internationalen Finanzsystem einsetzen.

IZABerlin (epo). - Die deutsche Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) hat zur Eröffnung der Konferenz "Employment and Development" in Berlin einen Zugang der Menschen in Entwicklungsländern zu produktiver Arbeit gefordert. "Die Menschen in den Entwicklungsländern brauchen Zugang zu produktiver Arbeit und sie brauchen vor allem menschenwürdige Beschäftigungsmöglichkeiten", sagte die Ministerin auf der von der Weltbank und dem Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) ausgerichten Konferenz.

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