×

Nachricht

Failed loading XML...

Events Calendar

Today
UpComing this month
Previous month Previous day
Next day Next month
Download as iCal file
EU-Migrationspolitik vs. zirkuläre Migration?
Monday, 29. August 2016, 19:00
Hits : 1934

Im Dialog mit Alassane Dicko

 Migration hat die Geschichte weiter Teile Afrikas maßgeblich geprägt, entsprechend ist bis heute die an den Rhythmus der Regenzeit angelehnte zirkuläre Arbeitsmigration ein nicht wegzudenkender (Entwicklungs-)Faktor unter anderem in Westafrika. Gleichzeitig ist es im Kolonialismus zu unterschiedlichen Formen von Zwangsumsiedlung gekommen, auch durch Zwangsrekutierungen im Zweiten Weltkrieg. In einem weiteren Schritt brachen seit Ende der 1950er Jahre verstärkt Migrant*innen aus Ländern wie Mali oder Senegal Richtung Europa auf, meist im Rahmen regulärer französischer Anwerbungsprogramme. Dies ist ein Grund dafür, dass afrikanische Aktivist*innen immer wieder nachdrücklich darauf hinweisen, dass Migration nicht kontrollierbar ist. Denn der Kampf gegen die Migration wäre ein Kampf gegen die eigenen Interessen und somit gegen sich selbst.


Alassane Dicko wird in dieser Veranstaltung nicht nur über die wechselhafte Geschichte der zirkulären Migration in bzw. aus Afrika berichten, sondern auch darüber, wie diese "Entwicklungsstrategie von unten" in den letzten 25 Jahren durch die EU-Migrationspolitik massiv unter Druck geraten ist. Zudem wird er anhand ausgewählter Beispiele darüber sprechen, auf welche Weise die reichen Industrieländer durch ihre rücksichtslose (im Kolonialismus bzw. in der Sklaverei wurzelnde) Interessenpolitik maßgeblich zu den viel zitierten Flucht- bzw. Migrationsursachen beitragen. Die EU unterstützt beispielsweise seit rund zehn Jahren viele afrikanische Regierungen beim Ausbau eines Grenz- und Passregimes und hat in den vergangenen Jahren ein brutales Grenzregime errichtet, nicht zuletzt unter systematischer Einbindung nord- und westafrikanischer Länder. 

Alassane Dicko ist ausgebildeter Informatiker. 2006 wurde er aus der Elfenbeinküste nach Mali vertrieben, woher seine Eltern ursprünglich stammten. In Bamako hat er die Assoziation der Abgeschobenen (AME) mit aufgebaut, seit 2010 ist er im transnationalen Netzwerk Afrique-Europe-Interact aktiv. 

Die Veranstaltung findet auf deutsch und französisch (konsekutiv übersetzt) statt.

Veranstalter: AfricAvenir International e.V., in Kooperation mit Afrique-Europe-Interact und mit freundlicher Unterstützung der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit und von Engagement Global

 

Location Robert-Havemann-Saal, Haus der Demokratie und Menschenrechte, Berlin
Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.