Genf. – Der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Joachim Rücker ist ab Januar 2015 neuer Vorsitzender des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen. Der SPD-Politiker aus Schwäbisch-Hall ist seit Juli Botschafter und Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei dem Büro der Vereinten Nationen und den anderen Internationalen Organisationen in Genf. Der 63-jährige war einziger Kandidat für den Posten.
Rücker war von 1979 bis 1991 für das Auswärtige Amt tätig und als Diplomat in Deutschland, Tansania und den USA tätig. Bis 1993 war er außenpolitischer Berater der SPD-Bundestagsfraktion, danach Oberbürgermeister der Stadt Sindelfingen. 2001/2002 arbeitete arbeitete er für die Vereinten Nationen als Botschafter und stellvertretender Hoher Repräsentant für Finanzen und Verwaltung im Büro des Hohen Repräsentanten in Sarajevo (Bosnien und Herzegowina). Ab 2005 leitete er als Sonderbeauftragter der Vereinten Nationen den wirtschaftlichen Wiederaufbau im Kosovo und war Stellvertreter Søren Jessen-Petersens, des Sonderbeauftragten des Generalsekretärs der UNMIK. Am 1. September 2006 wurde er von UN-Generalsekretär Kofi Annan zum Nachfolger des Dänen ernannt und leitete bis Juli 2008 die Übergangsregierung im Kosovo. Von November 2008 bis September 2011 war er Botschafter Deutschlands in Schweden. Danach wurde Rücker Chefinspekteur des Auswärtigen Amtes in Berlin.
Seit Juli 2014 ist Rücker Botschafter und Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei dem Büro der Vereinten Nationen und den anderen Internationalen Organisationen in Genf. Ab 2015 steht der Diplomat an der Spitze des UN-Menschenrechtsrats in Genf, der 47 Mitgliedstaaten umfasst.
Tom Koenigs, Sprecher für Menschenrechtspolitik der Grünen, äußerte anlässlich der Bestätigung Rückers durch die Mitgliedsstaaten des Rates die Hoffnung, „dass es ihm gelingt, die Bedeutung des Menschenrechtsrats weiter zu stärken und weltweite Kooperationen für den Schutz der Menschenrechte zu bilden“. Mit dem deutschen Vorsitz seien große Erwartungen verbunden. Menschenrechtliche Themen müssten wieder mehr auch die außenpolitische Agenda bestimmen. Die Nord-Süd-Kooperation sei zu stärken.
„Deutschland sollte den Vorsitz von Botschafter Rücker zum Anlass nehmen, sich nicht nur weltweit für die Stärkung von Menschenrechten einzusetzen, sondern entsprechende Standards auch bei uns vollständig umzusetzen“, betonte Koenigs.
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Quellen: de.wikipedia.org/wiki/Joachim_R%C3%BCcker | gruene-bundestag.de | www.un.org