Home / Länder / Lateinamerika / Verschwindenlassen in Mexiko: Studie belegt systematisch begangene Verbrechen

Verschwindenlassen in Mexiko: Studie belegt systematisch begangene Verbrechen

mexiko verschwundene

Berlin. – Weit mehr als 20.000 Menschen sind in Mexiko seit 2006 einem besonders grausamen Verbrechen zum Opfer gefallen: dem „Verschwindenlassen“. Eine Studie der kirchlichen Hilfswerke Brot für die Welt und Misereor gemeinsam mit der Deutschen Menschenrechtskoordination Mexiko belegt, dass es sich beim Verschwindenlassen um ein systematisch begangenes Verbrechen handelt. Die Organisationen haben die Studie am Freitag im Bundestag vorgestellt.

In der Studie haben die Herausgeber auch Empfehlungen an die Bundesregierung und das EU-Parlament formuliert. Die Verhandlungen über das geplante Sicherheitsabkommen mit Mexiko sollten solange ausgesetzt werden, bis das nordamerikanische Land eine nationale Strategie zur Bekämpfung des Verschwindenlassens in Kraft gesetzt hat. Julia Duchrow, Leiterin des Referats Menschenrechte und Frieden von Brot für die Welt: „Solange Polizei und Militär bis in die höchsten Kreise in systematische Verbrechen verstrickt sind, würde ein Sicherheitsabkommen zwischen Deutschland und Mexiko diese Gewalt nur legitimieren.“

Neben der Organisierten Kriminalität sind, laut Studie auch staatliche Instanzen in die Verbrechen verwickelt und teilweise sogar unmittelbar beteiligt. Strafen drohen den Täterinnen und Tätern nur selten. International spiele der mexikanische Staat die hohe Zahl der Fälle verschwundener und ermordeter Menschen sowie die Beteiligung staatlicher Behörden herunter.

Weltweite Aufmerksamkeit erlangte im vergangenen Jahr das Schicksal der 43 verschwundenen Studierenden im Bundesstaat Guerrero. „Erst mit diesem Fall wurde einer breiten Öffentlichkeit bekannt, worauf unsere mexikanischen Partner und Menschenrechtsorganisationen seit vielen Jahren aufmerksam machen“, so Heinrich Oelers, Leiter des Bereichs Mexiko/Zentralamerika bei Misereor „Diese Fälle müssen systematisch verfolgt und aufgeklärt werden. Hier wäre technische Unterstützung und Qualifizierung auch von deutschen Behörden notwendig“, so Oelers. Opfer kann jeder werden, besonders gefährdet sind jedoch politische Aktivistinnen und Aktivisten, Journalisten und Migranten.

=> Studie: Verschwindenlassen in Mexiko – Ein systematisch behangenes Verbrechen
=> Interview: 

Bild: © Brot für die Welt

Quelle: brot-fuer-die-welt.de

Markiert:

Login

Neue Jobs bei epojobs.eu

Events

Anstehende Events

Tags

Afrika Armut Bildung BMZ Brasilien CO2 Coronavirus Deutschland Entwicklungsfinanzierung Entwicklungshilfe Entwicklungspolitik Entwicklungszusammenarbeit Ernährung Europäische Union EZ Fairer Handel Flüchtlinge Gesundheit Humanitäre Hilfe Hunger Jemen Katastrophen Kinder Klimagipfel Klimakrise Klimaschutz Kolumbien Konflikte Kriege und Konflikte Landwirtschaft Medien Menschenrechte Migration Nachhaltigkeit News Nothilfe Oxfam Pressefreiheit Sudan Syrien Umwelt UNO USA Wahlen Weltwirtschaft

Newsletter abonnieren!

Subscription Form