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BRICS: Russland investiert in neue Entwicklungsbank

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Moskau. –  Die Vereinbarung der BRICS-Staaten zur Etablierung einer eigenen Entwicklungsbank ist mit der Ratifizierung der russischen Finanzeinlage durch die Föderale Kammer der Staatsduma einen wichtigen Schritt weiter. An dem Währungspool von 100 Milliarden US-Dollar wird Russland mit 18 Milliarden Dollar beteiligt sein. Dies entspricht der Höhe der beabsichtigten Einlagen von Brasilien und Indien. Den Hauptanteil mit 41 Milliarden Dollar soll China tragen, fünf Milliarden Südafrika.

Der russische Finanzminister, Anton Siluanov, erwartet, dass die BRICS-Bank ihre Arbeit noch vor dem nächsten Gipfeltreffen der Teilnehmerstaaten im Juli im russischen Ufa wird aufnehmen können.

Der Vertrag über die eigene Entwicklungsbank der fünf aufstrebenden Volkswirtschaften gilt als Herausforderung für die vom Westen dominierten Weltfinanzinstitutionen IWF und Weltbank. Die BRICS-Länder werden Investitionen unter eigenen Konditionen finanzieren können. Der Pool soll zukünftig auch bei Zahlungsbilanzproblemen helfen und Angriffe auf die Währungen der beteiligten Volkswirtschaften abwehren. Den letzten Aspekt hob der Leiter des russischen Kommitees des Föderalen Rats für Haushalt und Finanzmärkte, Sergey Ivanov, ausdrücklich hervor.

Die in jüngster Zeit erfolgte Gründung der chinesischen Ratingagentur Dagong Global Credit verweist ebenfalls auf die finanzpolitischen Gesichtspunkte der Veränderungen auf den Märkten. So nannte der Präsident von Dagong, Guan Jianzhong, die Herabstufung Russlands durch die traditionellen westlichen Ratingagenturen Fitch, Moody’s sowie Standard & Poor’s politisch motiviert und die zugrundegelegten ökonomischen Kennziffern „ideologisch“. „Sie sagen nichts über die Fähigkeiten einer Regierung, Einkommen zu generien oder ihre Schulden zu bezahlen“, so Guan Jianzhong. Derzeit planen auch die BRICS-Staaten die Schaffung einer eigenen Rating-Agentur.

Die als BRICS-Bündnis zusammenarbeitenden Länder repräsentieren etwa 43 Prozent der Weltbevölkerung und eine Wirtschaftskraft von, je nach Erhebungskriterien, einem Fünftel und bis zu 30 Prozent des Bruttoweltprodukts. Seit 2009 finden im Rahmen von BRICS regelmäßige Gipfeltreffen statt.

(Dieser Artikel ist zuerst auf amerika21.de erschienen. Er wird im Rahmen einer Content-Partnerschaft auf epo.de publiziert.)

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