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Ökologische Landwirtschaft: Agrarpolitik wird Herausforderungen nicht gerecht

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Berlin. – Landwirtschaftsminister Christian Schmidt stellt am Mittwoch in Berlin den Agrarbericht der Bundesregierung vor. Als einen Gegenentwurf hat Greenpeace in einem neuen Bericht sieben Grundsätze seiner Vision einer zukunftsfähigen und ökologisch nachhaltigen Landwirtschaft präsentiert. „Die Agrarpolitik fördert immer noch massiv eine kranke industrialisierte Landwirtschaft“, sagte Dirk Zimmermann, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace. „Umwelt- und Ressourcenschutz sind Ziele auf dem Papier, die Bundesregierung verfehlt sie jedoch. Nitrat aus der Massentierhaltung belastet das Grundwasser, der Einsatz von immer mehr Pestiziden bedroht die Artenvielfalt.“

So läuft ein Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission gegen Deutschland wegen Nitratbelastung der Gewässer. Der Industrieverband Agrar meldete nach Angaben von Greenpeace, für 2014 eine Umsatzsteigerung der Anbieter von Pflanzenschutzmitteln von 6,2 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. „Wir brauchen eine radikale Wende. Die Zukunft der europäischen und deutschen Landwirtschaft liegt in den Händen von Bio-Bauern. Nur eine gesunde Landwirtschaft kann gesunde Lebensmittel produzieren“, sagte Zimmermann.

POLITIK MUSS HANDELN – SIEBEN GRUNDSÄTZE

Die Erzeugung von ausreichend gesunden Lebensmitteln und deren gerechte Verteilung ist eine zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Greenpeace zeigt auf, dass nur eine an ökologischen Prinzipien ausgerichtete innovative und moderne Landwirtschaft die Zukunft der Welternährung sichern kann.

Der neue Greenpeace-Report benennt sieben Grundsätze für eine zukunftsfähige Landwirtschaft:
1. Erzeuger und Verbraucher sollten über die Lebensmittelproduktion entscheiden und den Konzernen die Kontrolle entziehen.

2. Arbeitende in der Landwirtschaft weltweit müssen von ihrer Tätigkeit leben können, um gute und gesunde Lebensmittel zu produzieren.

3. Für eine gerechte Verteilung von Essen für alle müssen höhere Erträge mit ökologischen Mitteln erzielt und die nicht-nachhaltige Nutzung verringert werden (Lebensmittelabfälle reduzieren, Fleischkonsum einschränken, Flächen für die Bioenergiegewinnung minimieren).

4. Vielfalt vom Saatgut bis zum Teller ist Grundlage für stabile Erträge und für umweltschonende Anbaumethoden.

5. Böden und Wasser müssen geschützt werden.

6. Landwirte setzen keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel ein.

7. Ökolandbau verleiht landwirtschaftlichen Betrieben und unserem Ernährungssystem die Fähigkeit, sich schnell und effektiv an neue klimatische und wirtschaftliche Bedingungen anzupassen.

Greenpeace fordert Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt auf, eine nachhaltige  und ökologische Landwirtschaft zu unterstützen und die Forschung zu alternativen sowie nichtchemischen Methoden in der Landwirtschaft zu fördern.

=> Report „Ecological Farming: The seven principles of a food system that has people at its heart

Foto: ©Peter Caton/Greenpeace

Quelle: greenpeace.de

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