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Fairer Handel: In vielen importierten Natursteinen steckt Kinderarbeit

Kind in einem indischen Steinbruch. Wien. – Anlässlich des Internationalen Tags gegen Kinderarbeit am 12. Juni appelliert die Hilfsorganisation Jugend Eine Welt an den österreichischen Handel, das Angebot von fairen Natursteinen, in denen nachweislich keine Kinderarbeit steckt, massiv zu erhöhen. KonsumentInnen sollten im Zweifelsfall zu heimischen beziehungsweise nachweislich fairen Produkten greifen.

Zahlreiche Natursteinprodukte, die in Österreich verkauft werden, darunter Pflastersteine, Grabsteine oder Küchen- und Bodenplatten, stammen aus China, das das dafür nötige Rohmaterial vielfach aus Indien importiert. Dort arbeiten trotz offiziellem Verbot Zehntausende Kinder unter unmenschlichsten Bedingungen in Steinbrüchen. Ihre Lebenserwartung beträgt kaum mehr als 40 Jahre. Meist lassen die große Armut und die hohe Verschuldung ihrer Eltern den Kindern keine Wahl, als zum mageren Familieneinkommen beizutragen – eine Chance auf Schulbildung haben die wenigsten von ihnen.

Reinhard Heiserer, Vorsitzender von Jugend Eine Welt, weist auf die Mitverantwortung der KonsumentInnen sowie der Öffentlichen Beschaffung hin: „Leider ist bei vielen Steinprodukten auf den ersten Blick nicht zu erkennen, ob in ihnen Kinderarbeit steckt. Doch jeder Käufer hat es in der Hand, aktiv nachzufragen, eine bessere Kennzeichnung einzufordern und sich im Zweifel für einen heimischen bzw. nachweislich fair produzierten und gehandelten Stein zu entscheiden. Glücklicherweise ist nachhaltige Beschaffung voll im Trend – nun muss endlich die Wirtschaft nachziehen und für das entsprechende Angebot an fairen bzw. zertifizierten Steinen sorgen.“  

Auch die öffentliche Hand sollte grundsätzlich verantwortungsvoll einkaufen und auf Produkte verzichten, deren Herstellung Kinder gefährdet. Dabei könne sich Österreich ein Beispiel an Deutschland nehmen, wo bereits 270 Kommunen Beschlüsse gegen ausbeuterische Kinderarbeit gefasst haben. „Auch in Österreich gibt es immer mehr Gemeinden, die sich für den fairen Handel engagieren, darunter mehr als 130 deklarierte „FAIRTRADE-Gemeinden“ – das gibt Hoffnung. Keine von ihnen will Plätze oder Straßen mit Pflastersteinen, die möglicherweise Kinder das Leben gekostet haben.“, so Heiserer.

Quelle: jugendeinewelt.at

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