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Internationale Studie: Hepatitis B bleibt weltweites Gesundheitsproblem

hepatitis hzi 300Braunschweig. – Rund 248 Millionen Menschen weltweit sind von einer chronischen Hepatitis B Virus Infektion betroffen. Vor allem in Afrika und in einkommensschwächeren Ländern in anderen Regionen der Erde sind viele Menschen mit dem Virus infiziert, das schwerwiegende Erkrankungen wie Leberkrebs verursachen kann. Das haben Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig im Rahmen einer von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geförderten internationalen Studie herausgefunden.

Trotz der Existenz einer wirksamen Schutzimpfung gegen das Hepatitis B Virus sterben viele Menschen weltweit aufgrund einer durch eine chronische Hepatitis B Infektion verursachten Zirrhose oder Leberkrebserkrankung. Die Anzahl der Infizierten ist dabei noch deutlich höher. „Unseren Schätzungen zufolge leben weltweit rund 248 Millionen Menschen mit einer chronischen Hepatitis B Virus Infektion“, sagt Dr. Jördis J. Ott, Wissenschaftlerin in der Abteilung Epidemiologie am HZI.

Ott und ihre Kollegen haben das Auftreten chronischer Hepatitis B, die sogenannte Prävalenz, für 141 Länder auf Basis aller zu diesem Thema publizierten Studien bestimmt. Das Ergebnis wurde jetzt im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlicht. „Während der Anteil an chronisch Infizierten in einigen Ländern bei nur 0,01 Prozent der Allgemeinbevölkerung liegt, übersteigt er unseren Ergebnissen zufolge in anderen Ländern die 20 Prozent“, sagte Ott. Vor allem in Teilen Afrikas sowie einkommensschwächeren Ländern in anderen Regionen seien viele Menschen von chronischer Hepatitis B betroffen.

Darüber hinaus suchten die Wissenschaftler auch nach Hinweisen, wie sich das Auftreten von Hepatitis B Infektionen zwischen den Untersuchungszeiträumen 1957-1989 und 1990-2013 veränderte. Dabei ließ sich in den meisten Ländern und auch im weltweiten Mittel ein leichter Rückgang beobachten. Ein Zusammenhang zur 1992 ausgesprochenen universellen Impfempfehlung durch die Weltgesundheitsorganisation sei zwar naheliegend, die genauen Gründe für Änderungen müssten aber in weiteren Studien allerdings erst erforscht werden.

Die Resultate machen laut Ott deutlich, dass chronische Hepatitis B Virus Infektionen trotz vorhandener Impfstoffe und Behandlungsmöglichkeiten ein großes globales Gesundheitsproblem sind, vor allem in Ländern, welche allgemein mit einer Vielzahl von Infektionskrankheiten konfrontiert sind und in welchen Infektionsschutzmaßnahmen fehlen. „Es handelt sich hierbei um die bislang umfangreichste systematische Analyse zu diesem Thema und die Ergebnisse zeigen eindeutig, wie hoch die weltweite Krankheitslast durch Hepatitis B ist“, erklärte Prof. Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Direktor des HZI.

Auch für Prof. Gérard Krause, Leiter der Abteilung Epidemiologie, ergibt sich aus der Studie direkter Handlungsbedarf: „Wir müssen also dringend daran arbeiten, dass die Präventionsmaßnahmen besser greifen. Zumal das Problem in Hochrisikogruppen, wie beispielsweise bei Drogensüchtigen, erwartungsgemäß noch schwerwiegender ist“, so Krause.

Konkrete Maßnahmen seien deshalb unbedingt notwendig. „So ist es beispielsweise sehr wichtig gefährdete Neugeborene direkt nach der Geburt zu impfen um zu verhindern, dass die Erkrankung chronisch wird“, sagte Ott. Außerdem müssten verfügbare Therapiemöglichkeiten breiter zugänglich gemacht werden und grundlegende Vorbeugemaßnahmen wie die Sicherheit von Blutprodukten weltweit eingeführt werden.

Grafik: HZI

=> Studie „Estimations of worldwide prevalence of chronic hepatitis B virus infection: a systematic review of data published between 1965 and 2013virus infection: a systematic review of data published between 1965 and 2013

Quelle: www.helmholtz-hzi.de 

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