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Supermarktketten: Oxfam warnt vor Preisdruck auf Produzenten im Süden

oxfamBerlin. – Die internationale Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam hat die Empfehlung der Monopolkommission begrüßt, der beantragten Übernahme der Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann durch Edeka nicht zuzustimmen. Oxfam befürchtet, dass eine Übernahme den Preisdruck auf Produzenten insbesondere in Entwicklungsländern weiter erhöhen könnte.

Nach Auffassung der Monopolkommission würde die Fusion mit Kaiser’s Tengelmann die starke Marktstellung von Edeka im deutschen Lebensmitteleinzelhandel ausbauen und absichern. „Oxfam stimmt der Empfehlung der Monopolkommission zu, die Ministererlaubnis nicht zu erteilen. Nun ist Wirtschaftsminister Gabriel am Zug. Er sollte den Empfehlungen der Wettbewerbsexperten sowie den Forderungen von zahlreichen zivilgesellschaftlichen Organisationen folgen und das Allgemeinwohl über die Profitinteressen von Edeka stellen“, sagte Oxfams Agrarexpertin Marita Wiggerthale.

Eine Übernahme würde die Marktmacht Edekas stärken und das Interesse der Allgemeinheit bedrohen, da der Konzern in Preisverhandlungen noch mehr Druck auf Lieferanten und Produzenten in Deutschland und Übersee ausüben könnte, befürchtet Oxfam. „Dies gefährdet auch die Existenz von Kleinbauern sowie Plantagenarbeitern in den Erzeugerländern“, betonte Wiggerthale. „Aus diesen Gründen hatte Oxfam vergangene Woche zusammen mit 24 anderen Organisationen der Supermarkt-Initiative (darunter Misereor, Brot für die Welt, Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten) Minister Gabriel in einem Brief aufgefordert, die beantragte Ministererlaubnis nicht zu erteilen.“

Oxfam hatte in einer im September 2014 veröffentlichten Studie gezeigt, wie der Preisdruck deutscher Supermarktketten auf ihre Lieferanten in Ecuador den gesetzlichen Mindestpreis für Bananen systematisch untergräbt. Nach Angaben des Bundeskartellamtes machen die Beschaffungskosten etwa 70 Prozent der Gesamtkosten eines Lebensmitteleinzelhändlers aus. Oxfam zufolge senken niedrigere Einkaufspreise die Beschaffungskosten und stärken weiter die Marktposition von Edeka. Das Unternehmen ist bereits heute der Nachfrager mit den größten Beschaffungsanteilen bei den Herstellermarken.

Quelle: www.oxfam.de 

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