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Studie: Industriestaaten drohen neue UN-Nachhaltigkeitsziele zu verfehlen

bertelsmann studieGütersloh. – Zum UN-Sondergipfel New York (25.-27. September) hat die Bertelsmann Stiftung die weltweit erste Vergleichsstudie zu den neuen globalen Nachhaltigkeitszielen, die anders als die Millenniumsziele nicht nur Vorgaben für Schwellen- und Entwicklungsländer, sondern auch für die Industriestaaten aufzeigen, präsentiert. Die meisten Industriestaaten der OECD sind noch nicht fit für das neue Nachhaltigkeitsversprechen der Weltgemeinschaft: Viele sind noch weit davon entfernt, die globalen Politikziele zu erreichen, wie sie die Staats- und Regierungschefs auf dem UN-Sondergipfel in diesem Monat beschließen werden.

Die größten Defizite weisen, laut Bertelsmann Stiftung die Industriestaaten dabei in ihrem wenig nachhaltigen Produktions- und Konsumverhalten auf. Außerdem verschärfen ihre Wirtschaftssysteme vielfach den Trend zur sozialen Ungleichheit.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Vergleichsuntersuchung aller 34 OECD-Staaten durch die Bertelsmann Stiftung anhand von 34 Indikatoren zu den zukünftigen 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDG), die bis 2030 gelten sollen. Dabei handelt es sich um die weltweit erste systematische Untersuchung zum gegenwärtigen Status jedes dieser Länder und im Vergleich der Länder untereinander. Die Momentaufnahme identifiziert zudem Staaten, die bei einzelnen Nachhaltigkeitszielen Vorbildcharakter haben und benennt Punkte, an denen noch erhebliche Defizite bestehen.

Zu den Ländern, die die neuen UN-Ziele am ehesten erreichen, gehören danach die vier skandinavischen Staaten Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland, gefolgt von der Schweiz auf Platz fünf. Am schlechtesten bewertet werden die USA, Griechenland, Chile, Ungarn, die Türkei und Mexiko.

DEUTSCHLAND AUF RANG 6

Deutschland erreicht im Vergleich einen relativ guten Platz 6. Es erreicht bei 12 der 34 untersuchten Indikatoren vordere Plätze: Insbesondere beim Wirtschaftswachstum, der Beschäftigung, bei Forschung und Entwicklung, durch eine relative geringe Armutsquote, eine vergleichsweise gute soziale Absicherung, eine geringe Zahl von Tötungsdelikten und zahlreiche Naturschutzgebiete.

Gleichzeitig weist Deutschland eine Reihe markanter Defizite auf. So produziert jeder Deutsche pro Jahr durchschnittlich mehr Müll (614 Kilogramm) als der Durchschnitt aller Industriestaaten (483 Kilogramm). Alles andere als nachhaltig zeigt sich hierzulande auch die Landwirtschaft. Mit einem Überschuss von 94 Kilogramm pro Hektar Agrarfläche bei Eintrag von Stickstoff und Phosphor drohen Böden, Luft und Wasser schwer beschädigt zu werden. Hintere Plätze belegt Deutschland zudem auch beim Anteil bedrohter Tierarten, der hohen Ausbeutung seiner Wasserressourcen und bei der Feinstaubbelastung, bei der es gerade einmal den 27. Platz belegt.

=> Bertelsmann Studie (English): Sustainable Development Goals: Are the rich countries ready ?

 

Quelle: bertelsmann-stiftung.de

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