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Symposium zur Sepsis: Experten diskutieren die häufigste Ursache vermeidbarer Todesfälle weltweit

Jena. – Sepsis ist die häufigste Ursache vermeidbarer Todesfälle weltweit. In Entwicklungsländern gehen 60 bis 80 Prozent aller infektionsbedingten Todesfälle auf eine Blutvergiftung zurück. Am 10. März kommen deshalb in Jena Vertreter der Vereinten Nationen, der Weltgesundheitsorganisation WHO, des Robert-Koch-Institutes und Sepsis-Experten aus der ganzen Welt zusammen, um über gemeinsame Maßnahmen gegen die Erkrankung zu diskutieren. Ziel ist es, die Zahl der vermeidbaren Todesfälle durch Sepsis drastisch zu reduzieren. 

Das Symposium der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina trägt den Titel: „Sepsis – Herausforderungen für Wissenschaft, Politik und Gesellschaft“. Den Eröffnungsvortrag hält Achim Steiner, Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen.

Der Jenaer Sepsis-Spezialist Prof. Dr. Konrad Reinhart, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ), zählt zu den Organisatoren der Tagung. Er ist überzeugt: „Dieses Symposium ist ein wichtiger Beitrag, um den Kampf gegen die Sepsis auch auf globaler Ebene voranzutreiben und bestehende Initiativen enger zu vernetzen. In Entwicklungsländern gehen 60 bis 80 Prozent aller infektionsbedingten Todesfälle auf eine Sepsis zurück. Und auch in den industriell entwickelten Ländern verursacht Sepsis mehr Todesfälle als Brustkrebs, Prostatakrebs und AIDS/HIV zusammen.“

Auch daher wertet Prof. Reinhart es als einen großen Erfolg, dass nun geplant ist, Maßnahmen zum Kampf gegen Sepsis zum Gegenstand einer Beschlussvorlage bei der WHO zu machen: „Das Jenaer Symposium ist ein Meilenstein, die 194 Mitgliedsländer der Vereinten Nationen hinter diesem Ziel zu vereinen.“ Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe ist Schirmherr der Veranstaltung.

Am Universitätsklinikum Jena ist seit 2001 das Kompetenznetzwerks SepNet und seit 2008 das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum für Sepsis und Sepsisfolgen, das „Center for Sepsis Control & Care“, kurz CSCC, angesiedelt. Unter dem Dach des CSCC befindet sich auch das „Head Office“ der Global Sepsis Alliance, die seit 2012 den Welt-Sepsis-Tag organisiert.

Ein wichtiges Ziel der Global Sepsis Alliance ist es, Sepsis zum Thema der World Health Assembly bzw. WHO zu machen. „Auch daher freuen wir uns sehr, dass dieses Leopoldina-Symposium auch mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft nun in Jena stattfindet“, so Prof. Reinhart. Zur Begrüßung sprechen u.a. Wolfgang Tiefensee, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft des Freistaates Thüringen und der Vizepräsident der Leopoldina, Prof. Dr. Dr. Gunnar Berg.

Die bestehenden Sepsisstrategien in Deutschland werden beim Symposium u.a. von Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Präsident des Robert-Koch-Institutes (RKI) vorgestellt, das Vorgehen der Weltgesundheitsorganisation wird Prof. Nakoko Shindo vom „Pandemic and Epidemic Department“ der WHO erläutern. Prof. Reinhart: „Das Symposium soll durch gegenseitiges Lernen und internationale Kooperation einen Beitrag dazu leisten, die Zahl der vermeidbaren Todesfälle durch Sepsis – geschätzt mindestens zehn bis 15 Prozent – drastisch zu reduzieren. Dies ist auch für Deutschland von erheblicher Bedeutung: Denn auch bei uns erkranken jährlich fast 280.000 Menschen an einer Sepsis, fast 68.000 sterben.“

Termin:
10. März 2016, Beginn: 10.30 Uhr
Aula der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 1, 07743 Jena

Quelle: www.cscc.uniklinikum-jena.de 

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