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Frauen auf der Flucht vor Kriegsgewalt : medica mondiale schult Gesundheitskräfte im Nordirak

medica logoKöln. – Seit Beginn der Kämpfe um die Befreiung der nordirakischen Stadt Mossul Mitte Oktober sind nach UN-Angaben knapp 50.000 Menschen auf der Flucht im eigenen Land, Tendenz steigend. „Darunter befinden sich viele Frauen, die während der Besetzung der Stadt durch die Terrormiliz IS sexualisierte Gewalt erfahren haben,“ erklärte Monika Hauser, Gründerin der Frauenrechtsorganisation medica mondiale und hat damit auf den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen (25. November) aufmerksam gemacht. 

„Viele fliehen nach Dohuk im Nordirak, wo wir medizinisches Personal ausbilden.“ Im Irak leben laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) aktuell mehr als 3,2 Millionen intern Vertriebene (IDPs) sowie knapp 230.000 Geflüchtete aus Nachbarländern. Allein im Regierungsbezirk Dohuk in der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak (KRI) halten sich nach Angaben einer Studie des UNHCR vom November 2016 etwa 93.000 geflohene SyrerInnen und 625.000 Vertriebene aus dem Irak auf.

Genau dort schult die Frauenrechtsorganisation medica mondiale seit Anfang 2015 Gesundheitsfachkräfte in der Erstversorgung von gewaltbetroffenen Frauen und Mädchen. Der Bedarf ist groß. „In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium der kurdischen Regierung bilden wir zum Beispiel ÄrztInnen und PsychologInnen in der traumasensiblen Beratung aus“, erläutert Hauser. Geschulte Fachkräfte in Gesundheitsstationen, Zufluchtshäusern und Büros gegen Gewalt an Frauen trügen dazu bei, Betroffene von geschlechtsspezifischer Gewalt besser zu begleiten. So könnten die Unterstützungsstrukturen vor Ort und die gesamte Region gestärkt werden.
Außerdem kooperiert medica mondiale im Nordirak mit der entwicklungspolitischen Organisation Haukari und dem Frauenzentrum Khanzad in Sulaymaniyah. Hier steht die Arbeit mit Sozialarbeiterinnen der staatlichen Zufluchtshäuser und Frauenberatungsstellen sowie MitarbeiterInnen der Polizei im Vordergrund. „Es braucht eine ganzheitliche Unterstützung und Aufklärungsarbeit in den Gemeinden, damit Frauen, die Gewalt überlebt haben, mit Würde und Kraft in ihr Leben zurückkehren können.“

Quelle: medicamondiale.org

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