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Deutschlandforum: Experten beraten über Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten

dntds 300Berlin. – Die Bekämpfung von armutsassoziierten und vernachlässigten Tropenkrankheiten (NTDs – neglected tropical diseases) steht im Fokus des diesjährigen 3. Internationalen Deutschlandforums, das am Dienstag und Mittwoch im Bundeskanzleramt stattfindet. Das Deutsche Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (DNTDs) begrüßte, dass damit mehr Aufmerksamkeit auf die Frage gelenkt wird, wie die internationalen Ziele zur Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten zu erreichen sind, die 2015 unter deutscher G7-Präsidentschaft sowie in den neuen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (in der so genannten 2030-Agenda) festgelegt wurden.

Das Anrecht auf Gesundheitsversorgung für alle Menschen, steht zudem auch auf der Agenda der deutschen G20-Präsidentschaft 2017. Aus Sicht des DNTDs ist das eine wichtige und richtige Antwort auf die weltweite Flüchtlingskrise. Insbesondere arme und diskriminierte Menschen sollten so besser dabei unterstützt werden, ein selbstbestimmtes Leben führen und einer Arbeit nachgehen zu können, ohne in Flucht und Elend gedrängt zu werden.

„Für eine wirklich effektive Gesundheitssystemstärkung ist entscheidend, dass gezielt vernachlässigte Tropenkrankheiten bekämpft werden. NTDs sind Indikatoren für und Ursache von größter Armut“, sagte Prof. Dr. Jürgen May, Sprecher des Deutschen Netzwerks gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (DNTDs) und Leiter der Arbeitsgruppe Infektionsepidemiologie beim Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM). „Die UN-Nachhaltigkeitsziele erheben den Anspruch, niemanden zurückzulassen und besonders benachteiligte Bevölkerungsgruppen verstärkt zu fördern. Die Bundesregierung kann und sollte mehr tun, um dem gerecht zu werden. Sowohl zum Ausbau von Forschung und Entwicklung neuer Medikamente als auch bei der Förderung von umfassenden und unter dem Dach der WHO koordinierten Gesundheitsprogrammen, die vernachlässigte Tropenkrankheiten wirksam bekämpfen.“

Ein Beispiel für innovative NTD-Bekämpfung ist etwa das Trachom-Kontrollprogramm des DNTDs-Mitglieds Christoffel-Blindenmission (CBM) in Äthiopien. In Nord-Äthiopien ist die vernachlässigte Tropenkrankheit Trachom – eine infektiöse Augenerkrankung – weltweit am stärksten verbreitet. Mithilfe der so genannten SAFE-Strategie konnte CBM mit lokalen Partnern große Fortschritte bei der Eindämmung des Trachoms erzielen. SAFE steht für Surgery (Operation von Patienten mit fortgeschrittenem Trachom), Antibiotics (Verteilung von Medikamenten an Trachom-Infizierte, um die Krankheit zu stoppen), Face-Washing (Aufklärungsarbeit über Hygienemaßnahmen zur Eindämmung), Environmental Improvement (Bau sanitärer Einrichtungen und weitere kommunale Hygienemaßnahmen).

Zum 3. Internationalen Deutschlandforum (IDF) sind rund 120 internationale Experten ins Bundeskanzleramt eingeladen, um sich über weltweit relevante Zukunftsfragen austauschen. In diesem Jahr lautet das Oberthema „Was Menschen wichtig ist – Globale Gesundheit und Innovation“. Die dritte von vier Themengruppen befasst sich mit der Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten und erörtert in diesem Kontext Chancen und Möglichkeiten, die Lebensbedingungen der betroffenen Menschen durch innovative Ideen zu verbessern.

Quelle: www.dntds.de 

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