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Brasilien : Thyssenkrupp macht sich aus dem Staub

amerika 21Rio de Janeiro. – Thyssenkrupp hat das skandalbelastete Stahlwerk Companhia Siderúrgica do Atlântico (TKCSA) für 1,5 Milliarden Euro an den argentinischen Stahlkocher Ternium verkauft. Diesem Betrag stünden noch Wertberichtigungen von 900 Millionen Euro gegenüber. Das hat amerika21 am Dienstag berichtet.

Die brasilianische Tageszeitung O Globo erwähnte in diesem Zusammenhang einen Betrag von 300 Millionen Euro, die bei der brasilianischen Entwicklungsbank BNDES an Kreditschulden noch zu begleichen seien.

Der Verkauf war in die Wege geleitet worden, nachdem der Mitbesitzer des Werks, die brasilianische Vale, im Mai vergangenen Jahres seinen Anteil zum symbolischen Preis von einem US-Dollar sowie einer anteiligen Schuldenübernahme an Thyssenkrupp verkauft hatte, berichtete amerika21.So war das deutsche Unternehmen aus den komplexen Eigentums- und Lieferverträgen herausgekommen und konnte die Verkaufsverhandlungen forcieren

.“Das Stahlwerk TKCSA in Rio de Janeiro lastet bleischwer auf dem Konzern“, so der Vorstandsvorsitzende Heinrich Hiesinger im Januar 2014. Es waren aber nicht nur die nackten Zahlen, die dem Konzern zusetzten. Denn das Stahlwerk produzierte zwar seit Juni 2010 fünf Millionen Stahlbrammen pro Jahr, aber dies ohne gültige Betriebsgenehmigung. Die wurde Jahr auf Jahr durch behelfsmäßige Genehmigungen der Behörden ersetzt, da das Werk die Umweltschutzauflagen nicht in den Griff bekam.

Erst im September 2016 – nach sechs Jahren Betrieb – wurde die Genehmigung erteilt. Deswegen gibt es noch 238 Klagen der betroffenen Anwohner, die vor Gericht Entschädigung für die Gefährdung ihrer Gesundheit fordern, so amerika21. Diese Prozesse gehen ebenso weiter wie die Entschädigungsklagen der 5.763 Fischer, deren Ertrag beim Fischfang seit Baubeginn des Werks um 80 Prozent zurückgegangen ist und die ihren Protest dagegen bereits im Januar 2010 nach Bochum auf die Aktionärsversammlung trugen. Bis heute haben sie keine Entschädigung erhalten.

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Quelle: amerika21.de/

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