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GfbV: Ägyptens Präsident schürt mit seiner Politik Gewalt gegen Christen

gfbvGöttingen. – Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat Ägyptens Staatspräsident Abdel Fatah al Sisi am Montag vorgeworfen, mit seiner Politik Gewalt gegen Kopten zu schüren. „Die Verhängung des Ausnahmezustandes nach den Anschlägen auf koptische Kirchen in Alexandria und Tantra am Palmsonntag wird die Terrorangriffe gegen Christen nicht eindämmen, sondern nur weiter anheizen. Denn der Ausnahmezustand wird die Zahl der politisch motivierten Festnahmen noch weiter ansteigen lassen und Unmut unter der Zivilbevölkerung schüren, der sich wieder gegen die Christen wenden könnte“, warnte der GfbV-Afrikaexperte Ulrich Delius in Göttingen.

„Wir fürchten, dass Kopten für jede neue Repression gegen Andersdenkende in Ägypten mit ihrem Leben bezahlen müssen.“ Seit dem Machtantritt al Sisis im Juni 2014 wurden schon mehr als 67.000 Ägypter aus politischen Gründen verhaftet.

„Eine wirksamere Antwort auf den Terror wäre es, die Ausgrenzung von Kopten endlich zu beenden und damit das klare Signal an das In- und Ausland zu senden: Christen sind ein fester Bestandteil der ägyptischen Gesellschaft und gleichberechtigte Bürger“, sagte Delius. Deshalb habe die GfbV al Sisi nachdrücklich dazu aufgefordert, Kopten endlich auch ihrem Bevölkerungsanteil von rund zehn Prozent entsprechend in höherrangige Positionen von Verwaltung, Polizei, Armee und Justiz aufzunehmen. Das im Jahr 2016 verabschiedete Gesetz, das den Neubau von christlichen Kirchen unter bestimmten Bedingungen regelt, sei bei weitem nicht ausreichend, die christliche Konfession mit dem Islam gleichzustellen.

Sehr wichtig sei es auch, den Christen einen konsequenteren juristischen Schutz zu geben. Bislang blieben die meisten Übergriffe von Extremisten ungesühnt, denn lokale Behörden würden Kopten immer wieder dazu drängen, nicht auf ihren Rechten zu beharren, sondern zu Attacken radikaler Islamisten zu schweigen. Oft würden Christen gezwungen, Anzeigen bei der Polizei zurückzuziehen und mit ihren Angreifern vermeintliche „Versöhnungsgespräche“ zu führen. „Die Verlierer stehen dabei schon von vornherein fest: Es sind immer die Kopten, die um des lieben Friedens willen schließlich nachgeben müssen.“

Seit Monaten werden Kirchen in Ägypten von Polizei und Armee vor Übergriffen radikaler Islamisten zwar besonders geschützt. „Doch so wichtig und hilfreich dieser Schutz für die Gotteshäuser ist, kann er doch keine absolute Sicherheit garantieren“, bedauerte Delius. Einer der Selbstmordattentäter hatte sich am Sonntag vor einer Einlasskontrolle in die Luft gesprengt.

Quelle: http://gfbv.de/

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