
Die G7-Staaten tragen als frĂŒh industrialisierte LĂ€nder historisch betrachtet die gröĂte Verantwortung fĂŒr den Klimawandel und verfĂŒgen ĂŒber gröĂere finanzielle Ressourcen, so Germanwatch. In Paris hatten sie versprochen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und sowohl beim Klimaschutz voranzugehen als auch die Ă€rmeren LĂ€nder bei der Anpassung an den Klimawandel und beim Klimaschutz zu unterstĂŒtzen. Christoph Bals fordert deshalb: „Ein Bekenntnis zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens muss auch ein Bekenntnis zur internationalen Energiewende sein. Die G7-LĂ€nder sollten sich verpflichten, im kommenden Jahr ihre PlĂ€ne fĂŒr den Ausstieg aus Kohle, Ăl und Gas bis 2050 vorzulegen. AuĂerdem mĂŒssen sie ihre UnterstĂŒtzung fĂŒr Klimaschutz und Klimaanpassung in EntwicklungslĂ€ndern erhöhen, um die Zusage einzuhalten, ab 2020 pro Jahr 100 Milliarden US-Dollar fĂŒr internationale Klimafinanzierung zu mobilisieren.“
US-PrĂ€sident Trump hat sich bislang nicht festgelegt, ob die USA Vertragspartei des Pariser Abkommens bleiben werden. Zumindest die von der VorgĂ€ngerregierung festgelegten amerikanischen Klimaziele sind ihm zu hoch. „Es darf bei dieser Frage keine faulen Kompromisse mit US-PrĂ€sident Trump geben, die die IntegritĂ€t des Paris-Abkommens untergraben“, betonte Bals. „Das Pariser Abkommen ist da sehr klar: Klimaziele mĂŒssen nachgebessert, sie können nicht verschlechtert werden. Kohle ist keine Klimaschutztechnologie. Und Klimafinanzierung durch die Industriestaaten ist notwendig. So wichtig es ist, dass die USA im Paris-Abkommen bleiben: Ein Paris-Abkommen ohne Trump ist besser als ein wertloses Paris-Abkommen mit Trump.“
Germanwatch geht davon aus, dass ein Ausstieg der Regierung Trump kein langfristiger Ausstieg der USA wĂ€re. „Sollte sich die US-Regierung unter Trump aus dem internationalen Klimaschutz zurĂŒckziehen, wĂŒrde sie vor allem der amerikanischen Wirtschaft schaden. Ein solcher Schritt wĂŒrde Investitionen und ArbeitsplĂ€tze in zukunftstrĂ€chtigen Branchen in den USA gefĂ€hrden“, sagte Bals.
Als G20-Vorsitzende habe Bundeskanzlerin Angela Merkel ein besonderes Interesse an starken klimapolitischen Ergebnissen des G7-Gipfels – wie sie auch beim Petersberger Klimadialog verdeutlichte. Bals warnt: „Finden die anderen G7-Staaten keine angemessene Antwort auf die klimapolitische RealitĂ€tsverweigerung eines Donald Trump, wĂ€ren auch die notwendigen Klima-Fortschritte beim G20-Gipfel im Juli gefĂ€hrdet.“
Quelle: www.germanwatch.org




