
Hätten alle Erwachsenen weltweit einen Sekundarschulabschluss, könnten 420 Millionen Menschen der Armut entkommen. Das entspricht einer Reduzierung der Anzahl der Menschen in Armut um mehr als die Hälfte. In Subsahara-Afrika und Südasien würde ein Sekundarschulabschluss sogar zwei Dritteln der von Armut betroffenen Menschen helfen, dieser zu entkommen. Diese Prognosen basieren auf der Analyse neuer UNESCO-Daten und auf der Grundlage von durchschnittlichen Auswirkungen von Bildung auf Wachstum und Armutsreduzierung in Entwicklungsländern zwischen 1965 und 2010.
Studien zeigen, dass Bildung direkte und indirekte Auswirkungen auf wirtschaftliches Wachstum und die Armutsreduzierung hat. Sie ermöglicht Menschen nicht nur ihre Persönlichkeit zu entfalten, sondern vermittelt ihnen auch die für die Erwerbstätigkeit notwendigen Fähigkeiten. Trotz dieses Potenzials zeigen die neuen UNESCO-Daten, dass in den vergangenen Jahren die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die keine Schule besuchen, beständig hoch ist. Weltweit besuchen 9 Prozent aller Kinder im Grundschulalter keine Schule. In der unteren Sekundarschulbildung gilt dies sogar für 16 Prozent, in der oberen Sekundarschulbildung für 37 Prozent. Mehr als 264 Millionen Kinder und Jugendliche hatten 2015 keinen Schulzugang.
Subsahara-Afrika verzeichnet von allen Weltregionen die höchsten Raten von Kindern und Jugendlichen aller Altersgruppen, die keine Schule besuchen. 57 Prozent der Jugendlichen zwischen 15 und 17 Jahren und 36 Prozent derjenigen zwischen 12 und 14 Jahren besuchen keine Schule. 21 Prozent der Kinder zwischen 6 und 11 Jahren haben ebenfalls keinen Zugang zur Schule. Mehr als ein Drittel aller Kinder im Grundschulalter ohne Schulzugang leben in nur sechs Ländern: Äthiopien, Indien, Indonesien, Nigeria, Pakistan und Sudan.
61 Millionen Kinder im Grundschalter (6-11 Jahre) sind weltweit ohne Schulzugang. 17 Millionen Kinder im Grundschulalter, die nie eine Schule besucht haben, werden nach aktuellen Prognosen auch in Zukunft niemals eine Schule von innen sehen. Das gilt für eines von drei Kindern ohne Schulzugang in Subsahara-Afrika, Westasien und Nordafrika und für eines von vier Kindern in Zentral- und Südasien. Mädchen in armen Ländern sind weiterhin besonders benachteiligt. In Ländern mit niedrigen Einkommen sind mehr als 11 Millionen Mädchen im Grundschulalter ohne Schulzugang, während dies im Vergleich auf nur fast 9 Millionen Jungen zutrifft. Auf der positiven Seite: Mädchen, die eine Grundschulbildung aufnehmen, schließen diese tendenziell auch ab und setzen ihren Bildungsweg auf Ebene der Sekundarschulbildung fort.
Quelle: unesco.de



