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Bei gleicher Leistung:: Migrantenkinder erhalten im Gymnasium schlechtere Mathe-Noten

Mannheim. – Kinder mit ausländischen Wurzeln werden nach dem Übergang auf das Gymnasium im Fach Mathematik in Klassenarbeiten und Zeugnissen schlechter benotet – auch wenn sie in standardisierten Tests die gleichen Leistungen erzielen wie ihre Mitschüler. Das haben Forscher vom Lehrstuhl Pädagogische Psychologie der Uni Mannheim jetzt herausgefunden.

Bildungsforscher von der Universität Mannheim haben untersucht, wie sich der Migrationshintergrund von Schülern auf ihre Noten auswirkt. Dafür haben sie 1.500 Gymnasiasten im Verlauf von zwei Schuljahren regelmäßig auf ihre Mathekenntnisse geprüft: Sie verwendeten standardisierte Tests, die sie insgesamt drei Mal im Verlauf der 5. und 6. Gymnasialklasse unter den Schülern durchgeführt haben. 

Die Ergebnisse der Tests verglichen sie anschließend mit den Noten in Klassenarbeiten und Zeugnissen. Das Resultat: Im Vergleich zu ihren Mitschülern ohne Migrationshintergrund wurden Migrantenkinder im Fach Mathematik bei gleicher Sprachfertigkeit und sozialer Herkunft schlechter bewertet – und das obwohl die Kinder in den standardisierten Tests gleich gut abgeschnitten haben.

„Dass Schüler und Schülerinnen mit Migrationshintergrund im Vergleich zu Kindern ohne Migrationshintergrund deutlich seltener eine Gymnasialempfehlung erhalten, war bekannt“, sagte Meike Bonefeld von der Universität Mannheim, die die Auswertungen geleitet hat. „Dass aber solche Unterschiede auch noch auf dem Gymnasium weiter existieren, haben wir so nicht erwartet. Wir deuten diese als einen Hinweist auf systematische Benachteiligungsprozesse im deutschen Bildungssystem auch nach dem bedeutsamen Übergang in die Sekundarstufe.“

Im weiteren Verlauf ihrer Studien wollen die Forscher herausfinden, wie die Urteilsprozesse der Lehrerinnen und Lehrer bei Notenvergabe ablaufen und was die Gründe für die festgestellten Unterschiede sind. Diese Mechanismen zu verstehen und zu durchbrechen sei eine wichtige Herausforderung für zukünftige Forschung, so die Doktorandin.
Quelle: www.uni-mannheim.de 

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