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Muslime und Christen im Dialog fordern weltweite Religionsfreiheit

KCID

Stuttgart (epo). Forderungen nach der Todesstrafe für den vor 16 Jahren vom Islam zum Christentum konvertierten Afghanen Abdul Rahman haben deutschlandweit Entsetzen in den christlich-islamischen Dialoginitiativen hervorgerufen. „Muslime und Christen in Deutschland treten gemeinsam für die Religionsfreiheit und den Schutz religiöser Minderheiten ein. Sie fordern die Einstellung des Verfahrens und die Revision der schariatsrechtlichen Bestimmungen in der afghanischen Verfassung zugunsten der Religionsfreiheit“, erklärte der Koordinierungsrat der Vereinigungen des christlich-islamischen Dialoges am Freitag in Stuttgart.

„Wer die Freiheit der Glaubensentscheidung nicht respektiert, nimmt dem Menschen die Würde und macht Gott zu einem Diktator. Wir brauchen einen weltweiten Dialog, der friedensstiftende religiöse Kräfte in den Aufbau von Zivilgesellschaften integriert. Religionsfreiheit lässt sich aus dem Islam und aus dem Christentum heraus begründen. Dieser Dialog kostet aber Zeit, Geld und Manpower“, sagte Melanie Miehl, die christliche Vorsitzende des Koordinierungsrates der Vereinigungen des christlich-islamischen Dialoges in Deutschland (KCID).

Der muslimische KCID-Vorsitzende Murat Aslanoglu sagte: „Als Muslime können wir uns auf den Koran berufen, der glasklar sagt, dass es in der Religion keinen Zwang gibt (Sure 2, Vers 256). Dieses Verständnis der Religionsfreiheit musste sich auch im Christentum erst durchsetzen. Deshalb hilft westliche Überheblichkeit auch in diesem Fall nicht weiter. Vielmehr brauchen wir eine bessere religiöse Infrastruktur, vor allem mehr Lehrstühle an deutschen Universitäten, wenn unsere muslimisch-europäischen Stimmen mehr Gewicht bekommen sollen. Wir können im internationalen Diskurs nur effektiv für unsere dialogbereite Position werben, wenn wir in Deutschland den notwendigen Rückhalt der Mehrheitsgesellschaft haben.“

Im Koordinierungsrat der Vereinigungen des christlich-islamischen Dialoges in Deutschland e.V. arbeiten mehr als 1.000 Menschen in Deutschland ehrenamtlich für die Verständigung von Christen und Muslimen.

Koordinierungsrat der Vereinigungen des christlich-islamischen Dialoges in Deutschland e.V.

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