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BMZ steigert Hilfen für Vietnam

BMZBonn (epo). – Bei Regierungsverhandlungen in Bonn hat die Bundesregierung Vietnam rund 98 Millionen Euro für Technische und Finanzielle Zusammenarbeit in den Jahren 2006 und 2007 zugesagt. Wie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) am Freitag mitteilte, bedeute dies eine fast 15prozentige Steigerung gegenüber der letzten Zusage. Damit würden „die bemerkenswerten Erfolge der vietnamesischen Regierung im Bereich der Armutsbekämpfung honoriert“, so das BMZ.

Vietnam ist laut BMZ eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Über die vergangenen 15 Jahre lag das jährliche Wirtschaftswachstum stets über 7 Prozent. Für 2005 meldete das Statistikbüro 8,4%.  „Mit einer Politik der schrittweisen Öffnung und Liberalisierung gelang es, das Pro-Kopf-Einkommen zu verdoppeln und den Anteil der Bevölkerung, die unter der absoluten Armutsgrenze von einem US-Dollar pro  Tag leben, auf 22% zu verringern“, so das deutsche Entwicklungsministerium. Im Jahr 1992 habe dieser Anteil noch bei 59% gelegen.

„Die weiteren Wachstumsperspektiven Vietnams sind gut“, lautet die Prognose des BMZ. Bedingt durch den noch für 2006 erwarteten Beitritt zur Welthandelsorganisationen WTO verzeichne das Land einen stärker werdenden Zustrom an ausländischen Investitionen. Neben China sei Vietnam ein viel versprechender Investitionsstandort geworden. „Die Exporte boomen, die Rahmenbedingungen für privatwirtschaftliches Engagement verbessern sich zusehends“, schwärmt man im BMZ.

Allerdings gehe das wirtschaftliche Wachstum „viel zu oft auf Kosten der Umwelt“, räumt das BMZ ein. Negative Effekte wie die zunehmende Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden oder die ungeregelte Entsorgung von Abfällen führten zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen sowie zu hohen volkswirtschaftlichen Folgekosten.

Daneben bereite das zunehmende Stadt-Land-Gefälle Sorge. Nicht alle Bevölkerungsgruppen könnten die Chancen, die der wirtschaftliche Aufschwung bietet, gleichermaßen nutzen. Insbesondere in Zentralvietnam und einigen nördlichen Bergprovinzen gebe es weiterhin Armutsregionen, deren Bewohner verstärkt in die urbanen Zentren abwandern.

Das BMZ geht nicht auf die Tatsache ein, dass der wirtschaftliche „Boom“ Vietnams zum Teil zu Lasten anderer Entwicklungsländer ging. So wurde das südostasiatische Land, in dem zuvor nie Kaffee angebaut wurde, mit Unterstützung der Weltbank zu einem Kaffee-Exportland aufgebaut. Daraufhin gingen die Erlöse der traditionellen Kaffee-Anbauländer durch einen drastischen Verfall der Weltmarktpreise zurück, allein in Mittelamerika verloren zehntausende Kleinbauernfamilien ihre Existenzgrundlage.

Die Unterstützung der Bundesregierung für Vietnam konzentriert sich nach BMZ-Angaben auf drei bilateral vereinbarte Schwerpunktbereiche: Wirtschaftsförderung, Umwelt- und Ressourcenschutz sowie das Gesundheitswesen. Neben Erneuerbaren Energien spiele der Bereich der kommunalen und industriellen Abwasser- und Abfallentsorgung eine zunehmend wichtigere Rolle.

? Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

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