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Entwicklungsminister Müller:: Genozid an Jesiden darf nicht vergessen werden

bmz 100Berlin. – Vor sechs Jahren begannen die Gräueltaten des sogenannten Islamischen Staates gegen die jesidische Bevölkerung im Irak. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat jetzt gemahnt, dieser Genozid dürfe nicht einfach vergessen werden. Müller verwies darauf, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) habe sein Engagement im Irak und für Jesiden verstärkt.

„Den Jesidinnen und Jesiden wurde unermessliches Leid zugefügt“, sagte Müller. „Mädchen und Frauen wurden vergewaltigt, versklavt und mit IS-Terroristen zwangsverheiratet. 360.000 Jesiden wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Die meisten leben bis heute in Camps im Nordirak als Binnenvertriebene – das ist ein Drittel der gesamten Gemeinschaft. Und noch immer sind Tausende Frauen verschollen oder befinden sich in den Händen von Terroristen.

Dieser Genozid darf nicht einfach vergessen werden. Wir müssen das ganze Ausmaß der Verbrechen ans Licht bringen, um die Strafverfolgung und Aufarbeitung zu ermöglichen. Besonders wichtig ist mir die Hilfe für die vom IS entführten und schwer traumatisierten Jesidinnen. Umso mehr beeindruckt mich das Engagement jesidischer Frauen und Männer – im Irak, aber auch in Deutschland. Gemeinsam arbeiten wir daran, die Menschen vor Ort bei der Bewältigung des Leides zu unterstützen. Ein von uns aufgebautes Frauenzentrum bietet für über 100 Frauen am Tag medizinische Hilfe, Traumabehandlung und Rechtsberatung an.“

Das BMZ wolle zu einer Rückkehr der Jesiden in ihre Heimat beitragen, betonte Müller. Darum würden mit deutscher Hilfe in Sindschar und Nineveh, den Heimatregionen der Jesiden, Kindergärten, Schulen und Straßen wieder aufgebaut. Über das Programm „Cash for work“ würden zudem Einkommen für 9.000 Haushalte geschaffen. Den rückkehrenden Jesiden werde durch Gründungszuschüsse der Neustart als Kleinunternehmer erleichtert.

Insgesamt hat die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ihr Engagement im kriegszerstörten Irak deutlich verstärkt – ganz besonders für Flüchtlinge, Binnenvertriebene und aufnehmende Gemeinden. Damit konnten hunderte Schulen und wichtige Krankenhäuser, etwa in Mossul, Ramadi oder Dohuk, wieder aufgebaut und die zerstörte Wasserinfrastruktur für hunderttausende Menschen wieder hergestellt werden. Über die Beschäftigungsoffensive Nahost wurden laut BMZ zudem 90.000 Jobs für Binnenvertriebene und Menschen in aufnehmenden irakischen Gemeinden geschaffen.

Auch auf die Corona-Krise hat das BMZ reagiert: Mit 15 Millionen Euro aus dem Corona-Sofortprogramms unterstützt das BMZ die Errichtung von mindestens vier Behelfskrankenhäusern im Irak. Durch die nun begonnenen Arbeiten an den Standorten Bagdad, Basra, Sulaimaniyah und Mossul stehen zusätzliche Betten, darunter auch Intensivbetten, zur Verfügung, die die Behandlung von über 7.000 an COVID-19 erkrankten Menschen ermöglichen. Damit werde das Gesundheitssystem des Landes aber auch für die Zeit nach der Pandemie gestärkt.

Quelle: www.bmz.de 

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