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Welthungerhilfe: Aids bedroht Landwirtschaft in ländlichen Regionen Afrikas

Aids-Konferenz TorontoToronto/Bonn (epo.de). – Die Menschen in den ländlichen Gebiete Afrikas haben unter den schlimmsten Auswirkungen der Aids-Epidemie zu leiden. Darauf hat die Deutsche Welthungerhilfe anlässlich der 16. Internationalen Aids-Konferenz in Toronto hingewiesen. Die Folgen für die kleinbäuerliche Landwirtschaft sind verheerend: Im Gegensatz zu anderen Krankheiten trifft Aids vor allem die produktiven Arbeitskräfte zwischen 15 und 49 Jahren.

„Ganze Eltern- und Lehrergenerationen brechen weg – mit entsprechenden Folgen für Erziehung und Bildung von Kindern“, so die Welthungerhilfe. Alte Menschen, vor allem Frauen, müssten sich um Enkel und Urenkel kümmern und hätten häufig selbst nicht genug zum Leben. Die Zahl der Haushalte, die von Kindern geführt werden, steige an. Aids-Waisen wachsen oft in extremer Armut auf.

Das Virus wird nach Angaben der Welthungerhilfe vor allem von Wanderarbeitern aus den Städten in die ländlichen Gebiete verbreitet. Auch Flüchtlingsbewegungen infolge von Kriegen tragen zu der explosionsartigen Zunahme der HIV-Infektionen bei. „Wenn sich die Epidemie ungebremst ausbreitet, sterben bis zum Jahr 2020 in den Ländern südlich der Sahara ein Fünftel bis ein Viertel der Bauern“, befürchtet die Welthungerhilfe. Die ländliche Bevölkerung sei schwieriger für Aufklärungsprogramme zu erreichen. Auch sei die medizinische Versorgung unzureichend.

„Im Jahr 2001 haben 189 Mitglieder der Vereinten Nationen eine Erklärung im Kampf gegen Aids unterzeichnet, doch die Bilanz nach fünf Jahren ist ernüchternd“, sagte Birgit Dederichs-Bain, Aids-Expertin der Welthungerhilfe. „So versprachen etwa die afrikanischen Staatschefs, 15 Prozent ihres Staatshaushalts zur Verbesserung des Gesundheitssektors aufzuwenden, doch 2005 gab nur ein Drittel der afrikanischen Länder mehr als zehn Prozent aus.“

Die Welthungerhilfe und ihre Partnerorganisationen integrieren Aufklärung und Beratung in ihre Projekte im ländlichen Raum. In den ländlichen Distrikten Makueni und Homa Bay in Kenia liegt die HIV-Infektionsrate mit durchschnittlich 20 Prozent weit über dem Landesdurchschnitt von 9,4 Prozent. Zusammen mit der Partnerorganisation „Act now“ werden auf Gemeindeebene Informationskampagnen und Gesundheitsdienste aufgebaut. Das Projekt erreicht 20 Prozent der Jugendlichen zwischen zehn und 24 Jahren.

Deutsche Welthungerhilfe

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