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UN-Vollversammlung beruft Dialog zu Migration und Entwicklung ein

UNONew York (epo.de). – In einer zweitägigen Diskussion am 14. und 15. September in New York widmet sich die Generalversammlung der Vereinten Nationen den Themen Migration, Entwicklung und zwischenstaatlicher Zusammenarbeit. Im Vorfeld dieser Sitzung legte UNO-Generalsekretär Kofi Annan einen umfassenden Bericht über Migration und Entwicklung vor und ernannte Peter Sutherland (Vorstandsvorsitzender von British Petroleum und ehemaliger Generaldirektor der Welthandelsorganisation WTO) zu seinem Sonderbeauftragten für diese Thematik.

UN-Generalsekretär Kofi Annan erklärte dazu: „Wir lernen erst, wie wir Migration konsequenter in den Dienst der Entwicklung stellen können. Jeder von uns hält einen Stein des Migrationspuzzles in Händen, doch niemand hat ein Gesamtbild. Es ist an der Zeit, unsere Puzzlesteine zusammenzusetzen. Dafür bietet sich nun eine einzigartige Gelegenheit, indem wir unsere vielen unterschiedlichen Ansätze im Umgang mit der Migration, die derzeit weltweit erprobt werden, identifizieren, beurteilen und uns darüber austauschen. Da es sich bei der Migration um ein globales Phänomen handelt, das nicht nur zwischen zwei Ländern oder innerhalb einer Region auftritt, sondern in fast allen Ecken dieser Welt, bedarf es auch unserer kollektiven Aufmerksamkeit. Ich bin überzeugt, dass der Dialog auf hoher Ebene im September als jenes Ereignis in Erinnerung bleiben wird, bei dem die Zusammenarbeit in diesem wesentlichen Bereich eine neue Ebene erreicht hat.“

Die entwicklungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Ute Koczy, forderte, der besonderen Situation von Frauen müsse in der Debatte über internationale Migration mehr Beachtung geschenkt werden. Gerade Frauen in der Diaspora leisteten einen enormen Beitrag zur positiven Entwicklung ihrer Heimatländer. Trotz ihres geringeren Lohnes überwiesen sie einen größeren Anteil davon an ihre Familien zurück als Männer.

Mindestens ebenso bedeutend seien die „sozialen Rücküberweisungen“ der Migrantinnen: In der Diaspora eröffneten sich vielen Frauen neue Möglichkeiten der Bildung – und sie nähmen das gewonnene Wissen und ihre Erfahrungen schließlich mit zurück nach Hause. Für die weltweit fast 95 Millionen Frauen im Ausland berge die Migration aber auch Gefahren. „Geraten sie in die Hände von Menschenhändlern, verdammt man sie meistens zu einem Leben als moderne Sklaven“, erklärte Koczy. „2,45 Millionen Menschen werden jährlich Opfer von skrupellosen Händlern. 80 Prozent davon sind Frauen oder Mädchen, die als rechtlose Hausangestellte oder Zwangsprostituierte ihr Dasein fristen müssen.“

Es gelte, diesen menschenverachtenden Praktiken den Kampf anzusagen und gleichzeitig die positiven entwicklungspolitischen Effekte der Migration nicht aus den Augen zu verlieren“, so Koczy. Die Bundesregierung müsse dafür Sorge tragen, dass die Belange von Migrantinnen nach den Debatten des High Level Dialogues der UN nicht wieder in Vergessenheit geraten. Auch im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit des Deutschen Bundestages müsse die Thematik auf die Tagesordnung gesetzt werden.

 Vereinte Nationen
 Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

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