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ODA-Zahlen 2024: Reiche Länder ziehen sich zurück – auf Kosten der Ärmsten

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Berlin. – Die OECD veröffentlichte am 16. April die vorläufigen Zahlen zu den öffentlichen Entwicklungsleistungen (ODA) für das Jahr 2024. Sie zeigen, dass die Finanzierung von Entwicklungszusammenarbeit im vergangenen Jahr global um 7,1 Prozent abnahm. Auch in Deutschland sank die Quote von 0,82 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) in 2023 auf 0,67 Prozent im vergangenen Jahr. Der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) warnt vor einer dramatischen Entsolidarisierung der reichsten Länder der Welt.

Die aktuellen ODA-Zahlen zeigen, dass die gesamten Entwicklungsausgaben der OECD-Mitglieder von 2023 auf 2024 um 7,1 Prozent auf 212,1 Milliarden US-Dollar gefallen sind. Besonders deutlich ist die Unterstützung für die humanitäre Hilfe zurückgegangen (- 9,6 Prozent). Deutschlands ODA-Quote fiel im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf 0,67 Prozent. Die OECD rechnet zudem damit, dass für das Jahr 2025 mit einem weiteren dramatischen Absinken der Entwicklungsausgaben zwischen neun und 17 Prozent zu rechnen ist.

„In einer Zeit multipler Krisen und zunehmender globaler Ungleichheiten ist es ein fatales Signal, dass sich die Industrienationen mehr und mehr aus ihrer internationalen Verantwortung zurückziehen“, erklärt Michael Herbst, Vorstandsvorsitzender von VENRO. „Besonders die ärmsten Menschen im Globalen Süden werden damit im Stich gelassen – das ist verantwortungslos und kurzsichtig.“

Auch zukünftig trägt Deutschland zu dieser Entwicklung bei: Laut Berechnungen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wird der deutsche ODA-Anteil im Jahr 2025 mit voraussichtlich 0,54 Prozent den niedrigsten Stand seit zehn Jahren erreichen (weitere Informationen in der VENRO ODA-Analyse). Im Koalitionsvertrag hat sich die neue Bundesregierung zudem von der langjährigen internationalen Verpflichtung verabschiedet, mindestens 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungsausgaben bereitzustellen.

„Während die USA sich fast vollständig aus der Entwicklungsfinanzierung zurückziehen, steigen die globalen Bedarfe rasant – sei es bei der Armutsbekämpfung, im Klimaschutz oder in der humanitären Hilfe“, so Herbst. „Gerade jetzt braucht es eine starke und verlässliche internationale Zusammenarbeit. Auch Deutschland wird künftig mehr denn je auf Kooperationen mit Ländern des Globalen Südens angewiesen sein – politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich.“

VENRO (www.venro.org) ist der Bundesverband entwicklungspolitischer und humanitärer Nichtregierungsorganisationen (NRO). Ihm gehören rund 150 deutsche NRO an, die in der privaten oder kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit, der Humanitären Hilfe sowie der entwicklungspolitischen Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit tätig sind.

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