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Entwicklungspolitische Landeskonferenz in Stuttgart appelliert an globale Verantwortung

DEAB veranstaltete die Entwicklungspolitische Landeskonferenz in Stuttgart

Stuttgart. – Unter dem Motto «Solidarität.MACHT.Zukunft.» diskutierten auf der entwicklungspolitischen Landeskonferenz am 26. April in Stuttgart mehr als 240 Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft im Rahmen der Messe «Fair Handeln» drängende globale Herausforderungen. Anlass der Konferenz war das 50-jährige Jubiläum des Engagements durch den Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB). Das Treffen stand im Zeichen globaler Verantwortung, Solidarität und der Stärkung bürgerschaftlichen Engagements.

Dr. Dolgor Guntsetseg, Netzwerkkoordinatorin des beim DEAB angesiedelten Eine Welt-Promotor*innen-Programms in Baden-Württemberg, erklärte: «Die 50-jährige Geschichte des zivilgesellschaftlichen Engagements für globale Gerechtigkeit im Südwesten zeigt eindrucksvoll: Solidarität.MACHT.Zukunft. Unter diesem Motto hat unsere Landeskonferenz als ältestes Landesnetzwerk die vielfältigen Facetten dieses Engagements vereint. Gemeinsam mit Stimmen aus dem Globalen Süden und Aktiven aus fünf Jahrzehnten wurden klare Forderungen formuliert, um koloniale Kontinuitäten zu überwinden und eine Zukunft auf Augenhöhe zu gestalten.»

«Die Diskussionen mit Politiker*innen haben verdeutlicht: Die Landesregierung muss demokratische und soziale Teilhabe sowie ökologische Nachhaltigkeit durch verstärkte Förderung von Bildung und bürgerschaftlichem Engagement stärken, um eine gerechte Zukunft zu sichern», sagte Gabriele Radeke, Geschäftsführerin des DEAB.

Nach Grußworten aus Baden-Württemberg und aus Papua-Neuguinea, Burundi und Guatemala folgten Talkrunden, eine Living Library mit Einblicken in zivilgesellschaftliches Engagement, Inputs zu kolonialen Kontinuitäten und Klimagerechtigkeit sowie ein Polit-Talk mit Landtagsabgeordneten. Friedensforscher Dr. Siyabulela Mandela betonte in seinem Beitrag die Rolle einer starken Zivilgesellschaft für globale Solidarität, Frieden und Menschenrechte.

Konkrete Forderungen der Konferenz lauten:

  • Stärkere Förderung der Zivilgesellschaft durch langfristige und substanzielle finanzielle Unterstützung, insbesondere zur Sicherung von Netzwerken und Programmen wie des Eine Welt-Promotorinnen Programms und des Interkulturellen Promotorinnen Programms
  • Strukturelle Verankerung von Globalem Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung im Bildungssystem
  • Zukunftsfähiges und gerechtes Wirtschaften, insbesondere durch sozial und ökologisch faire öffentliche Beschaffung
  • Förderung migrantischen Engagements und aktiver Abbau kolonial geprägter Barrieren in der Gesellschaft
  • Stärkung internationaler fairer Partnerschaften
  • Verantwortungsvolle Klimapolitik, die die Auswirkungen auf den Globalen Süden besonders berücksichtigt.

Mit Blick auf die Ergebnisse der Konferenz erklärte Philipp Keil, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ): «Eine starke, gut vernetzte Zivilgesellschaft ist unverzichtbar, wenn wir die großen globalen Herausforderungen unserer Zeit meistern wollen. Die Landeskonferenz hat gezeigt: Engagement für globale Gerechtigkeit lebt von Beteiligung, Vielfalt und einem klaren politischen Willen, diese Kräfte nachhaltig zu stärken.»

«Solidarität ist der Schlüssel für eine zukunftsfähige Welt. Baden-Württemberg braucht eine starke Zivilgesellschaft, die nachhaltige und gerechte Lösungen mitgestaltet», resümierte Clara Schweizer, Vorstand des DEAB. Die Landeskonferenz machte deutlich: Nur durch verbindliche politische Unterstützung, strukturelle Förderung und echte Teilhabe könne das Engagement für globale Gerechtigkeit weiterhin erfolgreich sein. Globale Verantwortung beginne vor Ort – durch strukturelle Unterstützung, mutige Bildungspolitik und eine Wirtschaft, die die Würde aller Menschen respektiert.

Der DEAB, seine 183 Mitgliedsorganisationen sowie Netzwerke in Baden-Württemberg und der Welt setzen sich seit fünf Jahrzehnten für eine gerechtere und solidarische Welt ein. Durch ihre Aktivitäten in den Bereichen Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung, globale Partnerschaften, Fairer Handel und solidarische Weltwirtschaft leisten sie einen entscheidenden Beitrag zu einer zukunftsgerechten Gesellschaft. Der Einsatz, die Expertise und das Engagement der Zivilgesellschaft sind zentral für die Umsetzung der Entwicklungspolitischen Leitlinien Baden-Württembergs.

Die Ergebnisse der Konferenz sind unter www.sez.de/entwicklungspolitische-landeskonferenz abrufbar. Der Rat für Entwicklungszusammenarbeit (REZ), der die baden-württembergische Landesregierung bei der Umsetzung der Entwicklungspolitischen Leitlinien berät, will die Ergebnisse der Konferenz in Form einer Empfehlung an die Landespolitik aufarbeiten.

Foto: Copyright © DEAB. Zur Publikation auf epo.de zur Verfügung gestellt am 29.04.2025

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