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Kirchentag fordert umfassende Schuldenstreichung für den Globalen Süden

Screenshot kirchentag.de by epo.de

Hannover. – Beim Evangelischen Kirchentag in Hannover verabschiedeten Kirchentagsbesucher*innen eine Resolution zur Bewältigung von Staatsschuldenkrisen im Globalen Süden. Sie appellieren an die künftige Bundesregierung und fordern, sich für Schuldenstreichung und eine faire Reform des Finanzsystems einzusetzen.

Die sozialen Bewegungen Debt for Climate und Christians for Future sowie das deutsche Entschuldungsbündnis erlassjahr.de haben die Resolution eingebracht, die die Forderungen der weltweiten Kampagne „Erlassjahr 2025 – Turn Debt into Hope“ aufgreift. 

„Das Erlassjahr ist ein Aufruf zu globaler Schuldengerechtigkeit, der religiöse, soziale und ökologische Perspektiven vereint“, so Georg Sauerwein von den Christians for Future. In der Kirchentagsresolution beziehen sich die Antragsstellenden auch auf den kürzlich verstorbenen Papst Franziskus, der sich ebenfalls mehrfach für Schuldenstreichungen ausgesprochen hat. Die Idee des Schuldenerlasses hat interreligiöse Wurzeln in Judentum, Christentum und Islam.

Derzeit gelten über 130 Länder des Globalen Südens als kritisch verschuldet. Gläubiger – darunter auch die Bundesregierung – knüpfen Kredite häufig an Auflagen, die den Ausbau fossiler Infrastrukturen und wirtschaftsliberale Reformen vorschreiben. Das zwingt viele Länder dazu, fossile Rohstoffe zu exportieren und Ausgaben für öffentliche Daseinsvorsorge, Bildung oder Klimaanpassung drastisch zu kürzen.

„Gerade Länder des Globalen Südens sind besonders stark von den Folgen der Klimakrise betroffen – obwohl sie historisch kaum dazu beigetragen haben. Bereits heute führen klimabedingte Risiken wie vermehrte Ernteausfälle zu einer sinkenden Kreditwürdigkeit, wodurch höhere Zinsen veranschlagt werden, welche die Schuldenkrise immer weiter verschärfen“, erklärt Malina Stutz, politische Referentin von erlassjahr.de

 „Schuldenstreichungen sind eine klimapolitische und soziale Notwendigkeit“, ergänzt Sebastian Kalversberg von Debt for Climate„Nur so können extraktivistische und koloniale Praktiken überwunden und Wege zu selbstbestimmten und gerechten Zukünften geöffnet werden.“

Quelle: erlassjahr.de

Das deutsche Entschuldungsbündnis „erlassjahr.de – Entwicklung braucht Entschuldung e. V.“ setzt sich dafür ein, dass den Lebensbedingungen von Menschen in verschuldeten Ländern mehr Bedeutung beigemessen wird als der Rückzahlung von Staatsschulden. erlassjahr.de wird von derzeit über 500 Organisationen aus Kirche, Politik und Zivilgesellschaft bundesweit getragen und ist eingebunden in ein weltweites Netzwerk nationaler und regionaler Entschuldungsinitiativen.

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