Home / Weltordnung / Weltwirtschaft / Landwirtschaft / World Fair Trade Day: Zukunft braucht Fairness

World Fair Trade Day: Zukunft braucht Fairness

Das Forum Fairer Handel vor dem Brandenburger Tor

Berlin. – Am Samstag, den 10.05. ist World Fair Trade Day. Das Forum Fairer Handel in Berlin nimmt den Aktionstag der globalen Fair-Handels-Bewegung zum Anlass, um zu betonen, dass es mehr denn je darauf ankommt, für eine gerechte Welt zu streiten. „Angesichts der großen geopolitischen Verwerfungen, wachsender sozialer und ökologischer Krisen, der zunehmenden Abschottung und dem Erstarken von rechten Bewegungen ist es umso wichtiger, den Fairen Handel voranzubringen“, erklärt Matthias Fiedler, Geschäftsführer des Forums Fairer Handel. „Denn wir stehen für Weltoffenheit, globale Solidarität sowie faire und resiliente Lieferketten weltweit.“

„Fair-Handels-Unternehmen zeigen, wie eine Wirtschaft im Einklang mit Mensch und Umwelt funktionieren kann. Die Fair-Handels-Prinzipien können als Vorbild dienen, denn unser derzeitiges Wirtschaftsmodell, das ökologische und soziale Kosten externalisiert, führt in eine Sackgasse“, konstatiert Fiedler. „Deshalb blicken wir am World Fair Trade Day mit Sorge auf das, was gerade weltpolitisch passiert und haben klare Forderungen an die neue Bundesregierung in Deutschland.“

Für die Zukunft braucht es gute Ideen, wie Deutschland seiner Verantwortung in der Welt gerecht werden und dabei gleichzeitig seine Resilienz gegenüber Krisen ausbauen kann. Dazu gehört auch eine Wertehaltung, die klare Leitplanken für ein gutes Leben für Alle bietet. „Deshalb begrüßen wir es sehr, dass es weiterhin ein eigenständiges Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gibt. Kürzungen in diesem Bereich aber sind Sparen an der falschen Stelle. Wir hoffen mit der neuen Bundesministerin Reem Alabali-Radovan auf eine starke Stimme für globale Gerechtigkeit im Bundeskabinett.“

EU-Lieferkettengesetz nicht abschwächen

Redebedarf gibt es angesichts des Koalitionsvertrags durchaus: „Faire und nachhaltige Lieferketten sind für die Zukunft Deutschlands zentral und die gibt es nur unter strenger Einhaltung von menschrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten. Wir fordern deshalb von der Bundesregierung, sich gegen die geplante Abschwächung des EU-Lieferkettengesetzes zu stellen. Menschenrechte sind nicht verhandelbar und auch kein Spielball für diejenigen, die sich unter dem Deckmantel des Bürokratieabbaus daran vergreifen“, so Fiedler.

Nicht selten tragen deutsche Unternehmen dazu bei, dass Menschenrechte in globalen Lieferketten verletzt werden, wenn sie ihre Lieferanten durch unfaire Handelspraktiken und Preisdrückerei unter Zugzwang setzen, gerade im Lebensmittelhandel. „Wir brauchen eine Agrar- und Ernährungswende, die den Menschen, die unsere Lebensmittel produzieren, existenzsichernde Löhne und Einkommen garantiert und gleichzeitig Konsument*innen nicht noch mehr zur Kasse bittet“ fordert Fiedler und ergänzt: „Ich bin immer wieder erstaunt, dass in der Öffentlichkeit fraglos hingenommen wird, dass faire Einkommen auf Erzeugerseite automatisch zu höheren Preisen im Supermarkt führen müssen. Denn was diese Erzählung ausblendet: Dazwischen gibt es noch einige Markteilnehmer, die sehr gute Profite einfahren“. Es braucht endlich mehr Preistransparenz und ein Gebot kostendeckender Preise. Gleichzeitig muss die zunehmende Konzentration in Lebensmittellieferketten wirksam bekämpft werden.

Ihren holprigen Start sollte die neue Bundesregierung zum Anlass nehmen, verstärkt Mehrheiten mit allen demokratischen Parteien zu suchen. Auch mit Blick auf die wachsende Abschottung und den weltweiten Rechtsruck fordert Fiedler eine klare Haltung gegen rechts und für unteilbare Menschenrechte. „Zum World Fair Trade Day lautet unsere Aufforderung an alle Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft: Arbeiten wir zusammen für eine zukunftsfähige Wirtschaft mit fairen und nachhaltigen Lieferketten in einer vielfältigen Gesellschaft“, so Fiedler abschließend.

Über den World Fair Trade Day

Jeden zweiten Samstag im Mai begeht die globale Fair Trade Bewegung den Welttag des Fairen Handels, um auf die transformative Kraft des Fairen Handels und seine positiven Auswirkungen auf das Leben der beteiligten Menschen und deren Umwelt weltweit aufmerksam zu machen.

Mehr über den World Fair Trade Day erfahren Sie auf der Website der World Fair Trade Organization (WFTO).

Weltladentag gleichzeitig mit World Fair Trade Day

Am 10. Mai 2025 ist nicht nur World Fair Trade Day, sondern auch der Weltladentag – zwei starke Aktionstage für mehr Gerechtigkeit im Handel! Unter dem Motto „Schoki fürs Klima? Kauf ich euch ab!“ macht die Weltladen-Bewegung dieses Jahr auf die Folgen der Klimakrise für den Kakaoanbau aufmerksam. Dürren und Ernteausfälle gefährden das Einkommen von Kakaobäuerinnen. Faire Preise sind entscheidend, damit Produzent*innen gut leben und nachhaltig wirtschaften können. Mehr Informationen über die diesjährige Kampagne des Weltladen-Dachverbands zum Weltladentag erhalten Sie unter www.weltladen.de/kampagne

Über das Forum Fairer Handel

Das Forum Fairer Handel e.V. (FFH) ist der Verband des Fairen Handels in Deutschland. Sein Ziel ist es, das Profil des Fairen Handels zu schärfen, gemeinsame Forderungen gegenüber Politik, Wirtschaft und Handel durchzusetzen und eine stärkere Ausweitung des Fairen Handels zu erreichen. Diese Arbeit ist am Leitbild der sozial-ökologischen Transformation sowie der Vision eines gerechten Welthandels und eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems mit den Prinzipien des Fairen Handels als Standard ausgerichtet. Das FFH erhebt jährlich umfangreiche Daten zu Umsätzen und Absatzmengen des Fairen Handels, aus denen sich aktuelle Trends und Entwicklungen des Fairen Handels in Deutschland ablesen lassen. Einmal im Jahr veranstaltet das Forum Fairer Handel die Faire Woche – die größte Aktionswoche des Fairen Handels in Deutschland.

Foto: Das FFH vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Copyright © FFH

Quelle: www.forum-fairer-handel.de

Markiert:

Login

Neue Jobs bei epojobs.eu

Events

Anstehende Events

Tags

Afrika Armut Bildung BMZ Brasilien CO2 Coronavirus Deutschland Entwicklungsfinanzierung Entwicklungshilfe Entwicklungspolitik Entwicklungszusammenarbeit Ernährung Europäische Union EZ Fairer Handel Flüchtlinge Gesundheit Humanitäre Hilfe Hunger Indien Jemen Kinder Klimagipfel Klimakrise Klimaschutz Kolumbien Konflikte Kriege und Konflikte Landwirtschaft Medien Menschenrechte Migration Nachhaltigkeit News Nothilfe Oxfam Pressefreiheit Sudan Syrien Umwelt UNO USA Wahlen Weltwirtschaft

Newsletter abonnieren!

Subscription Form

Link des Tages

Electricity Maps: Die Karte zeigt die Art der Stromerzeugung weltweit bzw. in einem spezifischen Land, der Anteil der erneuerbaren Energien und die CO2-Emissionen des jeweiligen Stromverbrauchs. Und das in Echtzeit (stündlich). Spannend!
Electricity Maps: Die Karte (klicken) zeigt die Art der Stromerzeugung weltweit bzw. in einem spezifischen Land, den Anteil der erneuerbaren Energien und die CO2-Emissionen des jeweiligen Stromverbrauchs. Und das in Echtzeit (stündlich)!