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Kompass 2025: EZ und humanitäre Hilfe brauchen Neuausrichtung

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Berlin. – Die Welthungerhilfe und Terre des Hommes sehen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) und humanitäre Hilfe vor erheblichen Umbrüchen und Veränderungen. „Trotz großer Bedarfe wurden die Mittel für humanitäre Hilfe und Bekämpfung von Armut und Hunger im vergangenen Jahr massiv gekürzt“, kritisieren die beiden Hilfsorganisationen. Hinzu kämen zunehmend kritische Debatten um Sinn und Wirkung der Entwicklungszusammenarbeit. „Die Bundesregierung sollte internationale Zusammenarbeit als Treiber für gemeinsame Lösungen begreifen – im Interesse des globalen Südens und Nordens“, fordern die NGOs.

Ernährungssicherung und die Entwicklung ländlicher Räume müssen stärker in den Fokus rücken und dabei besonders die ärmsten Länder (LDCs) in den Blick nehmen. In Ländern wie Afghanistan, Burundi oder Liberia sind Hunger und Armut besonders hoch und die Mittel aus der Entwicklungszusammenarbeit tragen entscheidend dazu bei, soziale Sicherungssysteme auszubauen. Im Koalitionsvertrag fehlt ein deutliches Bekenntnis zur Unterstützung dieser Länder. Deutschland sollte zudem die neuen Initiativen der Afrikanischen Union zur Unterstützung und Umgestaltung des Ernährungssystems aktiv unterstützen und die entscheidende Rolle von lokalen Nichtregierungsorganisationen durch einen verlässlichen Zugang zu Finanzierung zu festigen„, betonte Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.


Im Jahr 2024 hat Deutschland erstmals seit fünf Jahren die international vereinbarte Quote von 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für die Entwicklungszusammenarbeit verfehlt. Im kommenden Bundeshaushalt sollen noch weniger Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe zur Verfügung stehen. Das wäre ein fataler Schritt für Millionen von Kindern und Familien, deren Überleben von medizinischer Versorgung oder von Zugang zu Nahrungsmitteln abhängt“, erklärte Joshua Hofert, Vorstandssprecher von Terre des Hommes. „Dies betrifft insbesondere Kinder, die in Armut und in Krisengebieten leben. Fast 500 Millionen Kinder erleben die Folgen von Kriegen und bewaffneten Konflikten täglich, 85 Millionen von ihnen gehen nicht zur Schule. Die Unterernährung von Kindern steigt deutlich, Kinderheiraten und die Rekrutierung von Kindern durch kriminelle Organisationen nehmen zu. Hier sind dringend umfangreiche Investitionen in Friedensförderung, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit erforderlich.“

Der „Kompass 2025“ ist die Weiterentwicklung des jährlichen Berichts zur „Wirklichkeit der Entwicklungspolitik“, den Terre des Hommes und die Welthungerhilfe seit 1993 herausgeben. Er unterzieht weiterhin die deutsche Entwicklungspolitik einer kritischen Analyse, berücksichtigt dabei aber insbesondere die Anforderungen der 2015 beschlossenen UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung an die deutsche Politik.

Quelle: welthungerhilfe.de | tdh.de

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