Osnabrück (epo.de). – Ein Menschenrecht auf Schutz vor Vertreibung hat das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk terre des hommes gefordert. Millionen Menschen seien in ihrem eigenen Land auf der Flucht vor Bürgerkrieg, Gewalt und Misshandlung. Für sie gebe es keine internationalen Schutzmechanismen wie etwa die Genfer Flüchtlingskonvention, erklärte terre des hommes Deutschland in Osnabrück.
Anlässlich des internationalen Tages der Menschenrechte am 10. Dezember richte terre des hommes besonderes Augenmerk auf die Situation von Vertriebenen, erklärte der Sprecher der Organisation, Wolf-Christian Ramm. „Wir gehen davon aus, dass in rund 40 Ländern der Welt etwa 25 Millionen Menschen dieses Schicksal erleiden, davon drei Viertel Frauen und Kinder.“ Da diese Menschen in der Regel keine staatliche Grenze überschritten, sondern im eigenen Land blieben, gäbe es für sie keine internationalen Schutzmechanismen wie etwa die Genfer Flüchtlingskonvention.
„Wir haben die Situation dieser Menschen am Beispiel von Kolumbien und Burma in unserer Studie ‚Vertreibung von Kindern verhindern!‘ dokumentiert“, so Ramm. „Unsere Konsequenz ist die Forderung nach einem Menschenrecht auf Schutz vor Vertreibung. Die Opfer müssen geschützt, die Täter bestraft werden. Wir fordern die Bundesregierung und das Parlament auf, eine entsprechende Initiative zu ergreifen.“ Gleichzeitig müsse die Straflosigkeit dieser Verbrechen in den Ländern selbst ein Ende haben und Täter, die mit stillschweigender Billigung ihrer Regierungen handelten, zur Verantwortung gezogen werden.
Kinder seien verschiedenen Formen von Menschenrechtsverletzungen besonders schutzlos ausgeliefert, so terre des hommes. Sie litten direkt unter dem Verlust von Angehörigen, aber auch unter anderen Formen der Gewalt wie Sklavenarbeit, Kinderhandel und Zwangsrekrutierung als Prostituierte und Soldaten. terre des hommes fördert weltweit knapp 500 Projekte in 25 Ländern der Dritten Welt und in Deutschland.