Osnabrück (epo.de). – Mit Menschenketten, Theaterstücken und Demonstrationen mahnen Partnerorganisationen von terre des hommes in Afrika, Asien und Lateinamerika am 12. Dezember, dem Jahrestag des „Palermo-Protokolls“ der Vereinten Nationen gegen den Menschen- und Kinderhandel, verstärkte Anstrengungen zum Schutz gehandelter Kinder an. „Nach wie vor werden nach UN-Angaben rund eine Million Kinder weltweit wie eine Ware gehandelt“, erklärte Wolf-Christian Ramm, Sprecher von terre des hommes.
„Ein Fortschritt ist allerdings, dass inzwischen 110 Staaten das vor drei Jahren in Kraft getretene Palermo-Protokoll ratifiziert haben“, sagte Ramm. „Dies ist auch der Arbeit unserer Partnerorganisationen zu verdanken, zum Beispiel dem im südlichen Afrika aktiven Netzwerk gegen Kinderhandel SANTAC, das Druck auf die Regierung Mosambiks ausgeübt hat.“
Doch trotz juristischer Fortschritte und erhöhten Problembewusstseins in der Öffentlichkeit blieben große Defizite in der Umsetzung konkreter Schutzmaßnahmen für die betroffenen Kinder, so terre des hommes. Die Republik Südafrika sei eine der Drehscheiben des internationalen Kinderhandels. „Private Institutionen und Sozialbehörden sind mit der zunehmenden Zahl bekannt werdender Fälle häufig überfordert“, erklärte Ramm. „Netzwerke wie SANTAC, dem inzwischen über 100 Mitgliedsorganisationen angehören, können das Thema in die Öffentlichkeit bringen. Für eine umfassende Betreuung der Opfer benötigen sie und vor allem auch die zuständigen staatlichen Stellen jedoch zusätzliche Unterstützung.“
Auch in Europa und Südamerika durchgeführte Studien der Schweizer Stiftung terre des hommes in Lausanne und von terre des hommes Deutschland hatten die Notwendigkeit betont, die Aufklärungsarbeit über die Ursachen von Kinderhandel stärker mit der Betreuung der Opfer und der vorbeugenden Arbeit gegen diesen Missbrauch zu verknüpfen. terre des hommes begrüßte deshalb, dass sowohl die Bundesregierung als auch die Europäische Union weitere Mittel hierfür zur Verfügung gestellt hätten.