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US-Studie: Ein Drittel der Amerikaner ist durch die Klimakrise gestresst

Schaubild Treibhausgas-Emissionen. Gemeinfrei.

Washington/London (epo.de). – Eine aktuelle Umfrage der American Psychiatric Association (APA) zeigt, dass mehr als die Hälfte der Erwachsenen (55%) glauben, der Klimawandel beeinflusse die psychische Gesundheit der Amerikaner. Mehr als 40% der Erwachsenen berichten, dass sie persönlich Auswirkungen auf ihre psychische Gesundheit spüren, darunter fast jeder Fünfte in erheblichem Ausmaß. Darüber hinaus macht sich ein Drittel der Erwachsenen (35%) wöchentlich Sorgen in Bezug auf den Klimawandel, was darauf hindeutet, dass dies für viele eine anhaltende Stressquelle ist. Eine gleichzeitig erschienene Studie von 61 Klimaforschern zeigt eine lediglich 50-prozentige Wahrscheinlichkeit auf, dass das 1,5 %-Ziel zu halten ist.

Die in der vergangenen Woche veröffentlichten Daten zeigen auch klare Generationenunterschiede in der Wahrnehmung des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf die mentale Gesundheit, so APA. Jüngere Erwachsene im Alter von 18-34 Jahren erkennen deutlich häufiger als die über 65-Jährigen die psychischen Folgen des Klimawandels, fühlen sich persönlich betroffen und äußern Angst in Hinsicht darauf, wie die Regierung mit dem Klimawandel umgeht. In ähnlicher Weise äußern Eltern durchweg mehr Bedenken als Nicht-Eltern.

As psychiatrists, we see how climate distress and its associated negative emotions affect our patients in various ways. Whether it’s grief after a natural disaster or expressed anxiety due to the threat of climate change,“ sagte APA-Präsidentin Theresa Miskimen Rivera. „These impacts are real; if you’re feeling them, know you’re not alone.“

In der Umfrage wurde auch nach der Reaktion der Regierung auf den Klimawandel gefragt. Etwa 60 % der Erwachsenen sagen, dass sie besorgt darüber sind, wie die Regierung derzeit mit dem Klimawandel umgeht. Mehr als ein Viertel (28%) berichtet von großer Angst. Nur ein sehr kleiner Teil der Befragten (4%) glaubt nicht, dass der Klimawandel existiert.

Die Ergebnisse stammen von APA Healthy Minds, die Umfragen wurden von Morning Consult im Namen der APA durchgeführt. Befragt wurden 2.208 Erwachsene in den Vereinigten Staaten im Zeitraum 18. bis 20. März 2025. Die Fehlerquote wird mit plus oder minus 2 Prozentpunkten angegeben.

„Point of no Return“

«Scientists have reached a consensus that we’ve reached a point of no return», erklärt Dr. Hannah Nearney, Psychiaterin und Medizinische Direktorin bei Flow Neuroscience, einem britischen Unternehmen, das Geräte zur aktiven Beeinflussung des Nervensystems herstellt (Neuromodulation). «People are already facing relocations due to the environmental disasters, which results in multi-level emotional stress. Sooner or later, the whole world population will be affected.»

Dr. Kultar Singh Garcha, Global Medical Director bei demselben Unternehmen, kritisiert den Umgang mit Patienten, die immer wieder auftauchen und sagen, dass sie sich nicht wohlfühlen – aber keine «Notfälle» sind. Hier versagten die Gesundheitssysteme. Die Patienten würden mit ihren Problemen alleingelassen und viel zu schnell würden Medikamente verschrieben. Helfen könnten beispielsweise Therapien wie die «walking therapy», bei der Bewegung mit Gesprächstherapie kombiniert wird.

Die American Psychiatric Association, gegründet 1844, ist die größte psychiatrische Vereinigung der Welt mit mehr als 39.200 Ärzten, die sich auf die Diagnose, Behandlung, Prävention und die Erforschung von psychischen Erkrankungen spezialisiert haben.

1,5-Grad-Ziel wohl nicht zu halten

Ebenfalls in der vergangenen Woche ist eine Studie von 61 Klimawissenschaftlern aus 17 Ländern erschienen, die gemeinsam zu dem Schluss kommen, dass eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius wohl nicht mehr erreicht werden kann. Aus dem Vergleich ihrer Daten mit dem Sechsten Sachstandsbericht (AR6) des Weltklimarats (IPCC) ziehen sie den Schluss, dass der menschengemachte Klimawandel das Energiegleichgewicht auf der Erde stärker beeinträchtigt als es der AR6 konstatiert und auch der Meeresspiegel schneller ansteigt als erwartet. 2024 lag der globale Temperaturanstieg auf der Erdoberfläche bei durchschnittlich 1,52 °C. Die Wahrscheinlichkeit, dass das 1,5-Grad-Ziel gehalten werden kann, schätzen die Forscher auf lediglich 50 % ein. (Siehe Grafik).

Grafik: Climate Change Tracker, 2025

Nach dem jetzigen Stand der Forschung, den die Autoren der Klimastudie beschreiben, lag das der Menschheit verbleibende Budget des Kohlendioxid-Ausstoßes 2024 bei 130 Gigatonnen – und ist in drei Jahren aufgebraucht.

=> Studie: Indicators of Global Climate Change 2024: annual update of key indicators of the state of the climate system and human influence, Earth Syst. Sci. Data, 17, 2641–2680, 2025
https://doi.org/10.5194/essd-17-2641-2025
© Author(s) 2025. Work is distributed under the Creative Commons Attribution 4.0 License.

Illustrationen: ebd., gemeinfrei nach der Creative Commons Attribution 4.0 License.

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