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Alabali Radovan kritisiert Auflösung von USAID

Reem Alabali-Radovan

Ende März hatte US-Außenminister Marco Rubio die Auflösung der US-Entwicklungsbehörde USAID zum 1. Juli 2025 bekanntgegeben, jetzt wurde dieser einschneidende Schritt vollzogen. USAID unterstützte Tausende Projekte weltweit, darunter medizinische Hilfe für Aidskranke, die ohne teure Medikamente nicht überleben können. Von großer Bedeutung war auch die US-Unterstützung für ein Frühwarnsystem (FEWS), das vor Hungerkrisen warnt, sowie für erfolgreiche Programme, um weltweit Massenkrankheiten wie Malaria oder Tuberkulose zu bekämpfen. Die deutsche Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) sprach am Donnerstag von «dramatischen Folgen». Bis zu 14 Millionen Menschenleben könne diese Entscheidung das Leben kosten.

Zur Bekanntgabe der offiziellen Auflösung der US-Entwicklungshilfebehörde USAID durch US-Außenminister Marco Rubio am 1. Juli 2025 erklärte Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan:

„Über sechs Jahrzehnte hat USAID weltweit Menschen aus größter Armut befreit, Krankheiten zurückgedrängt, ganze Regionen stabilisiert und Demokratien gestärkt. Die Auflösung schmerzt nicht nur alle, die sich für Solidarität und Menschlichkeit in der Welt einsetzen, sie hat dramatische Folgen. Bis zu 14 Millionen Menschen könnte der abrupte Rückzug der USA aus der Entwicklungszusammenarbeit bis 2030 das Leben kosten, darunter 4,5 Millionen Kinder. Aufgrund weltweit sinkender Hilfsgelder muss das Welternährungsprogramm die Rationen für Flüchtlinge aus dem Sudan kürzen: In Uganda müssen Geflüchtete von 500 Kalorien am Tag leben; das sind weniger als 150 Gramm Reis.

Weder Deutschland noch Europa können die Lücke füllen, die die USA als bislang mit Abstand weltweit größter Geber hinterlassen. Aber wir müssen das Schlimmste verhindern. Mit dem Rückzug der USA ist Deutschland nun in vielen Bereichen der größte Geber. Dieses neue Gewicht will ich nutzen, um die Neuordnung der internationalen Zusammenarbeit strategisch mitzugestalten. Ich setze jetzt darauf, dass wir in der EU noch enger zusammenarbeiten und die unersetzlichen Vereinten Nationen durch Reformen fit machen für eine Zukunft ohne USAID. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit bleibt verlässlich, auch in den nächsten Jahren.“

US-Außenminister Marco Rubio hatte Ende März in einer Nachricht an den Kongress der Vereinigten Staaten geschrieben, das Außenministerium (State Department) werde einige Aufgaben von USAID übernehmen. Die überwiegende Mehrzahl der noch vorhandenen Programme und Projekte solle jedoch eingestellt und die Mitarbeiter entlassen werden.

Rubio begründete dies damit, die Entwicklungsbehörde USAID habe sich schon seit langem von ihrem ursprünglichen Auftrag entfernt. Der Nutzen habe in keinem Verhältnis zu den Kosten gestanden. US-Präsident Donald Trump sei es zu verdanken, dass »diese fehlgeleitete und fiskalisch unverantwortliche Ära nun vorbei« sei. Die Auslandshilfeprogramme der USA würden nun neu ausgerichtet.

Quelle. www.bmz.de

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