Home / Entwicklung / Humanitäre Hilfe / Sudan: Mehr als 900 Tote bei Angriffen auf Krankenhäuser

Sudan: Mehr als 900 Tote bei Angriffen auf Krankenhäuser

Save the Children Banner

Berlin/Port Sudan.Im Sudan steigt die Zahl der tödlichen Angriffe auf Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen in erschreckendem Ausmaß, meldet Save the Children. Seit Jahresbeginn habe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits mehr als 900 Todesopfer unter Menschen gezählt, die in Kliniken behandelt wurden, dort arbeiteten oder Angehörige besuchten. Das seien beinahe viermal so viele wie in den gesamten ersten beiden Jahren seit Beginn des Konflikts im April 2023.

Laut WHO wurden von Januar bis Juni 2025 mindestens 933 Menschen, darunter Kinder, bei mehr als 38 Angriffen getötet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 16 Todesopfer, in den Jahren 2023 und 2024 insgesamt 238. Die Angriffe richteten sich gegen Krankenhäuser, Gesundheitszentren, Krankenwagen und medizinische Konvois im Sudan.

Francesco Lanino, stellvertretender Länderdirektor von Save the Children im Sudan:

„Der Anstieg der Opferzahlen in Gesundheitseinrichtungen ist alarmierend. Wer Kranke versorgt oder medizinische Hilfe sucht, sollte niemals um sein Leben fürchten müssen. Uns besorgt auch, dass die Menschen sich aus Angst vor Angriffen vielleicht nicht mehr in Krankenhäuser trauen und stattdessen auf unsichere traditionelle Heilmethoden zurückgreifen. Rund 80 Prozent der Kliniken im Sudan sind ohnehin zerstört oder außer Betrieb. Millionen Menschen, darunter viele Vertriebene, haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um die wenigen noch funktionierenden Kliniken zu schützen.“

Vergangene Woche forderte ein Angriff auf das Al-Mujlad-Krankenhaus im Bundesstaat West-Kordofan über 40 Todesopfer, darunter sechs Kinder und fünf Klinikangehörige. Im Januar wurden bei einem Angriff auf die Klinik in El Fasher in Nord-Darfur Berichten zufolge mindestens vier Kinder getötet und drei verwundet. Sie waren in der Notaufnahme wegen Verletzungen aus früheren Bombardierungen behandelt worden.

Die Plünderungen von Warenlagern mit Medikamenten, medizinischen Hilfsgütern und therapeutischer Fertignahrung für mangelernährte Kinder erschwerten die Versorgung zusätzlich, so Save the Children. Hinzu komme eine Cholera-Epidemie mit rund 80.000 Erkrankten landesweit, erklärte das sudanesische Gesundheitsministerium. 2.000 Menschen sind dem Ministerium zufolge bereits gestorben.

30 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe

Rund die Hälfte der Bevölkerung des Sudan – 30,4 Millionen Menschen – benötigt humanitäre Hilfe. Save the Children fordert die internationale Gemeinschaft auf, sich mit Nachdruck um einen Waffenstillstand zu bemühen, damit diese Hilfe sicher, ungehindert und in ausreichendem Maß geleistet werden kann. Dazu gehöre auch, dass Lebensmittel, medizinische Hilfe, kommerzielle Waren und lebenswichtigen therapeutische Nahrung sicher transportiert werden können.

Save the Children ist seit 1983 im Sudan tätig und unterstützt Kinder und ihre Familien in den Bereichen Gesundheit und Ernährung, Bildung, Kinderschutz und Existenzsicherung. Die Kinderrechtsorganisation betreibt außerdem Programme für Geflüchtete aus dem Sudan in Ägypten und im Südsudan.

Foto: © Save the Children Deutschland

Quelle: Save the Children Deutschland e.V., savethechildren.de

Markiert:

Login

Neue Jobs bei epojobs.eu

Events

Anstehende Events

Tags

Afrika Armut Bildung BMZ Brasilien CO2 Coronavirus Deutschland Entwicklungsfinanzierung Entwicklungshilfe Entwicklungspolitik Entwicklungszusammenarbeit Ernährung Europäische Union EZ Fairer Handel Flüchtlinge Gesundheit Humanitäre Hilfe Hunger Jemen Katastrophen Kinder Klimagipfel Klimakrise Klimaschutz Kolumbien Konflikte Kriege und Konflikte Landwirtschaft Medien Menschenrechte Migration Nachhaltigkeit News Nothilfe Oxfam Pressefreiheit Sudan Syrien Umwelt UNO USA Wahlen Weltwirtschaft

Newsletter abonnieren!

Subscription Form