Stuttgart (epo.de). – Zum Internationalen Frauentag am 8. März hat „Brot für die Welt“ auf die Bedeutung von Bildung für Frauen und Mädchen in den ärmeren Ländern hingewiesen. „Bildung und Ausbildung sind für benachteiligte Frauen der Schlüssel zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situation“, erklärte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Direktorin von „Brot für die Welt“. Immer noch seien fast zwei Drittel der rund 800 Millionen Analphabeten Frauen.
„Frauen und Mädchen haben weltweit definitiv schlechtere Bildungschancen als Männer“, sagte Füllkrug-Weitzel. Als Folge davon hätten sie keine oder nur wenig Chancen auf Arbeit und Einkommen, obwohl viele dieser Frauen später alleine eine Familie ernähren müssten. In vielen Ländern des Südens würden noch immer weniger Mädchen als Jungen in die Schule geschickt. „Auf diese Weise werden wir das Millenniums-Entwicklungsziel einer Grundschulbildung für alle Mädchen und Jungen bis 2015 nicht erreichen.“
„Brot für die Welt“ unterstützt weltweit zahlreiche Fraueninitiativen, das Recht auf Bildung einzufordern. Partnerorganisationen wie zum Beispiel „Najdeh“ im Libanon und „Ser Mulher“ in Brasilien bilden die Frauen qualifiziert aus und informieren sie zu Themen wie Familienplanung, Hygiene und HIV/Aids.
Im Mittelpunkt der Arbeit des „Brot für die Welt“- Partners „Najdeh“ steht die berufliche Qualifikation von palästinensischen Flüchtlingsfrauen im Libanon. In Berufsschulen erhalten mehr als 1.000 Frauen und Mädchen eine Ausbildung in EDV, Buchhaltung, Friseurhandwerk, Tischlerei, Elektronik oder Photographie. Außerdem bekommen die Frauen nach ihrem Abschluss eine Starthilfe in Form von Kleinkrediten.
Die brasilianische Frauenorganisation „Ser Mulher“ („Frau sein“), die seit 1997 von „Brot für die Welt“ gefördert wird, führt Ausbildungsprogramme für Frauen in Armenvierteln der Stadt Nova Friburgo durch. Motiviert durch die Beratung, haben sich die Frauen zu einer eigenen Interessenvertretung zusammengeschlossen, mit deren Hilfe sie sich etwa gegen Misshandlung durch Ehemänner und Diskriminierung bei der Gesundheitsvorsorge zur Wehr setzen. Neben der Hilfe in persönlichen Fällen wirken die Frauen inzwischen auch aktiv in der Gestaltung der Lokalpolitik mit. Erst dadurch können sie ihre Interessen wirkungsvoll vertreten.