Berlin/Bonn (epo.de). – Anlässlich der Unterzeichnung der Berliner Erklärung zum 50. Jahrestag der Römischen Verträge am 25. März hat der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) ein verstärktes europäisches Engagement für weltweite soziale Gerechtigkeit gefordert. „Die EU darf sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern muss sich für weltweite Solidarität und eine gerechte Globalisierung einsetzen. Nur so wird sie künftigen Herausforderungen gewachsen sein“, sagte die VENRO-Vorsitzende Claudia Warning.
„Mit der Berliner Erklärung wird die Europäische Union zeigen, welche Rolle sie in der Welt spielen will“, so Warning weiter. Dabei müsse sich die EU dazu bekennen, dass die Beseitigung der weltweiten Armut zu ihren politischen Prioritäten zähle. „Dazu verpflichten sie ihre eigenen Grundprinzipien von Demokratie, Gleichheit, Solidarität, Toleranz, sozialer Gerechtigkeit und die Achtung der Menschenrechte“, sagte Warning. Der 50jährige Prozess der europäischen Integration sei eine friedenspolitische Erfolgsgeschichte und gleichzeitig eine Verpflichtung. Die Berliner Erklärung müsse ein klares Bekenntnis zur Prävention gewaltsamer Konflikte enthalten und die Verantwortung der EU für zivile Konfliktlösung herausstellen. Sicherheit dürfe nicht nur als Sicherheit der EU-Grenzen definiert werden, erklärte die VENRO-Vorsitzende.
Gleichzeitig kritisierte Warning die Ausarbeitung der Berliner Erklärung als bürgerfern: „Dieser Prozess ist ein gutes Beispiel dafür, wie Europa nicht funktionieren sollte, und warum die Europaskepsis weiter um sich greift. Statt Beratungen hinter verschlossenen Türen braucht Europa Beteiligung. Auch zivilgesellschaftliche Organisationen aus Europa und den Entwicklungsländern vertreten die Interessen der Menschen. Ihre Beteiligung bei der Formulierung von Politik muss sichergestellt werden.“
VENRO ist der Bundesverband entwicklungspolitischer Nichtregierungsorganisationen (NRO). Ihm gehören rund 100 deutsche NRO an, die als Träger der privaten oder kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit, der Nothilfe sowie der entwicklungspolitischen Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit tätig sind.
