Home / Weltordnung / Globalisierung / SDWIND-Studie: Aldi-Zulieferer in China und Indonesien verletzen massiv Arbeitsrechte

SDWIND-Studie: Aldi-Zulieferer in China und Indonesien verletzen massiv Arbeitsrechte

S?dwindSiegburg (epo.de). – Chinesische und indonesische Firmen, die billige Textilien für Aldi herstellen, verletzen massiv die Arbeitsrechte ihrer Mitarbeiter. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des SÜDWIND-Instituts in Siegburg, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Die Autorin der Studie, Ingeborg Wick, forderte eine sofortige Änderung der Beschaffungspolitik des Aldi-Konzerns.

„In China schleichen sich Beschäftigte nachts heimlich aus den Fabrik-Schlafsälen, weil sie befürchten, vom Management keine Erlaubnis zur Kündigung zu erhalten. Wochenlang müssen sie auf ihre Löhne warten. Schulen kassieren von den Fabriken Gelder für die Vermittlung von minderjährigen Beschäftigten. Mit Beispielen wie diesen“, so Ingeborg Wick, „wird der Arbeitsalltag von Beschäftigten in chinesischen Bekleidungsfabriken und keineswegs eine Ausnahmesituation beschrieben.“

Mit der Studie wird nach Angaben von SÜDWIND zum ersten Mal das Textilgeschäft des Discount-Pioniers Aldi untersucht. Nach zahlreichen Forschungen zur globalen Beschaffung von Markenunternehmen und Textileinzelhändlern wie adidas, Otto und KarstadtQuelle in den letzten Jahren widme sich das SÜDWIND-Institut damit der Rolle von Discountern im weltweiten Wettbewerb dieser Branche.

Discountunternehmen seien in den letzten Jahren fast unbemerkt von der Öffentlichkeit auf die Spitzenplätze des Textileinzelhandels in Deutschland vorgerückt, so SÜDWIND. Zum Grundkonzept von Discountern gehöre die drastische Kosteneinsparung beim Personal – sowohl in hiesigen Filialen als auch in globalen Zulieferbetrieben.

Zusammen mit der Kampagne für Saubere Kleidung plant SÜDWIND in den kommenden Monaten öffentliche Aktionen zu Aldi. Diese richten sich an die Adresse der Unternehmensgruppe und politischer Entscheidungsträger, mit dem Ziel einer ethischen Beschaffungspraxis von Unternehmen. In einer ersten Stellungnahme zu den Forschungsergebnissen der SÜDWIND-Studie habe sich Aldi dialogbereit gezeigt. „Ob diese Bereitschaft zu Einkaufspraktiken führt“, so Ingeborg Wick, „die eine Einhaltung grundlegender Sozialstandards erlauben, wird sich zeigen.“

„All die Textilschnäppchen – nur recht und billig?
Arbeitsbedingungen bei Aldi-Zulieferern in China und Indonesien. Aktionsvorschläge für VerbraucherInnen und GewerkschafterInnen“, von Ingeborg Wick, hg. SÜDWIND Institut für Ökonomie und Ökumene, Siegburg 2007. Die Studie wurde finanziell gefördert von der NRW-Stiftung für Umwelt und Entwicklung.

www.suedwind-institut.de

Login

Neue Jobs bei epojobs.eu

Events

Anstehende Events

Tags

Afrika Armut Bildung BMZ Brasilien CO2 Coronavirus Deutschland Entwicklungsfinanzierung Entwicklungshilfe Entwicklungspolitik Entwicklungszusammenarbeit Ernährung Europäische Union EZ Fairer Handel Flüchtlinge Gesundheit Humanitäre Hilfe Hunger Indien Jemen Kinder Klimagipfel Klimakrise Klimaschutz Kolumbien Konflikte Kriege und Konflikte Landwirtschaft Medien Menschenrechte Migration Nachhaltigkeit News Nothilfe Oxfam Pressefreiheit Sudan Syrien Umwelt UNO USA Wahlen Weltwirtschaft

Newsletter abonnieren!

Subscription Form

Link des Tages

Electricity Maps: Die Karte zeigt die Art der Stromerzeugung weltweit bzw. in einem spezifischen Land, der Anteil der erneuerbaren Energien und die CO2-Emissionen des jeweiligen Stromverbrauchs. Und das in Echtzeit (stündlich). Spannend!
Electricity Maps: Die Karte (klicken) zeigt die Art der Stromerzeugung weltweit bzw. in einem spezifischen Land, den Anteil der erneuerbaren Energien und die CO2-Emissionen des jeweiligen Stromverbrauchs. Und das in Echtzeit (stündlich)!