Home / Länder / Afrika / GfbV: G8-Erklärung zu Sudan Muss nachgebessert

GfbV: G8-Erklärung zu Sudan Muss nachgebessert

GfbVBerlin (epo.de). – Enttäuscht von der Erklärung der G8-Außenminister zu Darfur, hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Donnerstag an die G8-Vorsitzende und EU-Ratspräsidentin Angela Merkel appelliert, diese Erklärung bis Heiligendamm nachzubessern. „Es ist ein Armutszeugnis, dass die Außenminister bei ihren Beschlüssen gestern in Potsdam keine konkreten Maßnahmen angekündigt haben, um den Völkermord in Darfur zu beenden“, sagte GfbV-Sudanexperte Ulrich Delius. 

Die G8 hätten Versprechungen ignoriert, die sie auf dem letzten Gipfeltreffen in St. Petersburg im Juli 2006 gaben, kritisierte Delius. Weder seien jetzt Sanktionen angedroht worden, um den politischen Druck auf den Sudan zu erhöhen, noch sei die Einrichtung von humanitären Korridoren oder einer Flugverbotszone erwogen worden, um eine bessere Versorgung und den Schutz der Zivilbevölkerung zu sichern.

Statt wie in St. Petersburg zugesichert, „das Menschen Mögliche zu tun, um eine von der UN geführte Friedenstruppe in Darfur zu stationieren“, fehle es in der gestrigen Erklärung an klaren Zusagen. „Deutschlands G8-Vorsitz enttäuscht auf voller Linie, weil sie nur eine Ansammlung unverbindlicher Appelle und leerer Betroffenheitsadressen zustande gebracht hat, die in Khartum niemand kümmern werden“, sagte Delius. Er erinnerte daran, dass sich Merkel noch beim Jubiläumsgipfel der EU in Berlin Ende März 2007 für schärfere Sanktionen gegen den Sudan ausgesprochen habe.

Im Sudan habe sich die Lage weiter verschlechtert, berichtete die GfbV. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2007 seien weitere 100.000 Menschen in Darfur vertrieben worden. Auch habe die sudanesische Regierung ihre Ablehnung einer nennenswerten Stationierung von UN-Blauhelmsoldaten in Darfur nicht aufgegeben. Nichts deute auf eine größere Kooperationsbereitschaft der sudanesischen Regierung hin, die zwar öffentlich ihren Friedenswillen betone, tatsächlich jedoch Milizionäre weiter bewaffne, die die Zivilbevölkerung systematisch einschüchterten und terrorisierten. Mit immer perfideren Methoden versuche die Regierung des Sudan Zeit zu gewinnen, um im Westen des Landes mit der Vertreibung oder der Vernichtung großer Teile der Zivilbevölkerung Fakten zu schaffen.

 www.gfbv.de

Login

Neue Jobs bei epojobs.eu

Events

Anstehende Events

Tags

Afrika Armut Bildung BMZ Brasilien CO2 Coronavirus Deutschland Entwicklungsfinanzierung Entwicklungshilfe Entwicklungspolitik Entwicklungszusammenarbeit Ernährung Europäische Union EZ Fairer Handel Flüchtlinge Gesundheit Humanitäre Hilfe Hunger Indien Jemen Kinder Klimagipfel Klimakrise Klimaschutz Kolumbien Konflikte Kriege und Konflikte Landwirtschaft Medien Menschenrechte Migration Nachhaltigkeit News Nothilfe Oxfam Pressefreiheit Sudan Syrien Umwelt UNO USA Wahlen Weltwirtschaft

Newsletter abonnieren!

Subscription Form

Link des Tages

Electricity Maps: Die Karte zeigt die Art der Stromerzeugung weltweit bzw. in einem spezifischen Land, der Anteil der erneuerbaren Energien und die CO2-Emissionen des jeweiligen Stromverbrauchs. Und das in Echtzeit (stündlich). Spannend!
Electricity Maps: Die Karte (klicken) zeigt die Art der Stromerzeugung weltweit bzw. in einem spezifischen Land, den Anteil der erneuerbaren Energien und die CO2-Emissionen des jeweiligen Stromverbrauchs. Und das in Echtzeit (stündlich)!