Berlin (epo.de). – Die internationale Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) beobachtet die sudanesische Krisenregion Darfur per Satellit. Auch die Weltöffentlichkeit kann die ständig aktualisierten Aufnahmen von zwölf Dörfern Darfurs rund um die Uhr auf einer Internetseite ansehen und die dortigen Ereignisse verfolgen. Internetnutzer können somit helfen, den öffentlichen Druck auf die sudanesische Regierung zu erhöhen sowie Zivilisten zu schützen.
Die westsudanesische Region Darfur ist seit Februar 2003 Schauplatz eines gewaltsamen Konflikts. Regierungsnahe Janjawid-Reitermilizen überfallen systematisch die Siedlungen bestimmter ethnischer Gruppen, denen sie eine Verbindung mit bewaffneten Oppositionsgruppen unterstellen. „Die Janjawid und die sudanesische Regierung sind verantwortlich für viele Tausend Tote und die Vertreibung von mehr als zwei Millionen Menschen“, so amnesty.
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation haben rund 200.000 Menschen aufgrund des Konfliktes im Nachbarland Tschad Zuflucht gesucht. Aber auch dort würden sie seit Ende 2005 von den Janjawid angegriffen.
Auf der Website www.eyesondarfur.org können sich Internet-Nutzer über Dörfer in Darfur informieren, Satellitenaufnahmen über die Lage vor und nach Überfällen auf Dörfer betrachten und mit einer Botschaft an die Verantwortlichen gegen die Menschenrechtsverletzungen protestieren. Auch eine Petition, die Politiker dazu auffordert, die Menschenrechte in Darfur effektiv zu schützen, kann online unterzeichnet werden.