Berlin. – Die Bundesregierung will den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria in den kommenden drei Jahren mit insgesamt einer Milliarde Euro unterstützen. Die Entwicklungsorganisation ONE spricht von einem wichtigen Signal – trotz der Kürzung in Höhe von 300 Millionen Euro im Vergleich zur letzten deutschen Zusage 2022.
Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan hatte die Höhe der Unterstützung für den Global Fund am Sonntag bei der Eröffnung des Berliner World Health Summit bekannt gegeben. In der deutschen Zusage enthalten seien auch 100 Millionen Euro in Form von Schuldenumwandlungen („Debt to Health Swaps“), bei denen sich das Schuldnerland verpflichtet, die freiwerdenden Mittel in Gesundheitsvorhaben zu investieren. Diese stünden noch unter Haushaltsvorbehalt, teilte die Ministerin mit.
“Der Globale Fonds ist das weltweit stärkste Mittel gegen Aids, Tuberkulose und Malaria – und ein Paradebeispiel für erfolgreiche Entwicklungspolitik“, sagte Lisa Ditlmann, Deutschland-Direktion von ONE. „Unzählige HIV-positive Mütter konnten mithilfe des Fonds eine Virus-Übertragung auf ihre Kinder verhindern. Seit seinem Bestehen hat er 70 Millionen Menschen das Leben gerettet – so viel, wie in Frankreich oder Großbritannien leben. Trotz der Kürzungen sendet Ministerin Alabali Radovan mit ihrer Zusage ein wichtiges Signal – auch an andere Geberländer, die teilweise drastische Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit vornehmen. Wir hoffen jetzt auf den Bundestag – dieser muss hier unbedingt nachlegen, damit Deutschland seinen fairen Beitrag leistet.“
Fonds benötigt 18 Mrd. Dollar
Bei der diesjährigen Finanzierungsrunde bittet der Globale Fonds um 18 Milliarden US-Dollar. Damit will er 2027-2029 weitere 23 Millionen Menschen davor bewahren, an den Folgen Aids, Tuberkulose und Malaria zu sterben. ONE fordert die deutsche Politik auf, den Globalen Fonds mit mindestens 1,3 Milliarden Euro zu unterstützen. Das entspräche exakt der letzten deutschen Zusage von 2022.
5,6 Millionen der 70 Millionen geretteten Leben „gehen direkt auf deutsche Beiträge zurück“, so ONE. Laut einer aktuellen Studie der Lobbyorganisation fließt mehr als jeder fünfte Euro, den die Bundesregierung in den Globalen Fonds investiert, zurück in die deutsche Wirtschaft.






